Orle in den Registern des 15. bis 17. Jahrhunderts
Das aus dem lateinischen stammende Wort Register bedeutet „Bestand aufnehmen“ und „eintragen“ und wurde seit dem Mittelalter für Verzeichnisse in der Verwaltung verwendet. In solchen Registern (Verzeichnissen) wurden alle möglichen Verwaltungsangelegenheiten erfasst, eben registriert. In den heute noch im Stadtarchiv Lüneburg vorhandenen Registern des ehemaligen St. Michaelis Klosters, wurden die Einnahmen und Ausgaben des Klosters festgehalten. Darunter auch die aus Orle, denn wie aus den ersten urkundlichen Erwähnungen Oerrels hervorgeht, wurde dem Kloster 1309 der große und kleine Zehnte (= das Steueraufkommen) in Orle verkauft und 1311 verschenkte der Bischof Friedrich auch seine Eigentumsrechts (Gerechtsame) an diesem Zehnten ans Kloster.
Aufgrund dieser bestehenden Abgabepflicht der damaligen Dorfbewohner von Orle ans Kloster und die dortige genaue Erfassung sämtlicher Abgaben in den verschiedenen Register bekommen wir heute einen guten Einblick in das damalige Dorf.
Allerdings wurden diese frühen Register in lateinischer Schrift und in der damals gebräuchlichen Kanzleischrift „Bastarda" geschrieben, aus der sich im frühen 16. Jahrhundert die deutsche Kurrentschrift entwickelte. Da die Texte außerdem für uns heute viele unbekannte Wörter und Begriffe enthalten, war Herr Thomas Stürmer vom Stadtarchiv Lüneburg bereit, mir bei der Übersetzung der Oerrel betreffenden Passagen zu helfen und diese auszugsweise auch zu übersetzen. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei ihm.
Die hier gezeigten Bildauszüge stammen alle aus den hier genannten Registern des Lüneburger Sankt Michaelis-Klosters, die heute im Stadtarchiv Lüneburg verwahrt werden. Dieses Archivgut ist Eigentum des Stadtarchivs Lüneburg. Ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Stadtarchivs dürfen diese Abbildungen nicht gespeichert, reproduziert, archiviert, dupliziert, kopiert, verändert oder auf andere Weise genutzt werden.
Über Unterseiten abrufbar
Da Orle in einer Vielzahl von Registern des Sankt Michaelisklostern in Lüneburg, die alle aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stammen, zu finden ist, wurde diese Seite nach den verschiedenen Registern weiter untergliedert. Die im 15. und 16. Jahrhundert entstandenen Register können hier über die nachfolgenden Links oder über die Zeitleisten 1 und 2 aufgerufen werden.
Abtei-Ruralregister von 1420 und 1460 - 1462
Ruralregister des Ive von Bothmer 1472 - 1491
Ruralregister des Johan von Estorf 1478 - 1482
Kornbodenregister des Bodonis von Harling 1504 - 1510
Ruralregister des Herberd von Holle und Ausreutereiregister des Wilken von Kisleben 1530 - 1566
Ausreutereiregister des Caspar von Ilten 1568 - 1584
Ausreutereiregister des Conrad von Bothmer 1585
Ausreutereiregister des Johann Wilken von Weihe 1586 - 1616
Ausreutereiregister des Johann von Klenke 1617 - 1619
Schmalzehntregister 1585 - 1594
Schmalzehntregister 1595 - 1599
Schmalzehntregister 1600 - 1631
Ausreutereiregister des Johann Heinrich von Haselhorst
Ausreutereiregister des Wolf Christian von Harling
Vor allem in den Ausreuterei- und den Schmalzehntregistern sind umfangreiche Namenslisten der damaligen abgabepflichtigen Dorfbewohner Oerrels zu finden.
Wer die verschiedenen Register des Sankt Michaelisklosters in Lüneburg an dieser Stelle dennnoch überspringen möchte, gelangt über diesen Link zum Register der Herzöge.