Orle in Urkunden und Lehnreversen der Familie von Bodendorf im 16. Jahrhundert sowie die "Acta den Hof in Orle betreffend" aus dem Jahr 1584
In neun aus dem 16. Jahrhundert stammenden Lehnreversen der Familien von Bodendorf*1) wird unter anderem immer auch ein Hof in Orle erwähnt. Da es darin zu diesem Hof aber keine weiteren Hinweise gibt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, um welchen Hof es dabei geht. Da der Text in allen zehn Lehnrevers fast identisch ist, handelt es sich aber immer um den gleichen Hof. Allerdings gibt es auch noch eine Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1519, aus der hervorgeht, dass die Hälfte der Einkünfte seines Hofes, in dem Wernecke Cordes wohnt, an den Abt des Klosters Sankt Michaelis in Lüneburg verkauft wurde. Damit steht fest, dass es sich um den Hof 5 (Vollhof) handeln muss, dessen andere Hälfte laut Urkunde 329 vom 19. November 1347 von Johannes Odeme an den Mönch Anton von Melbeck verkauft wurde.
Dabei ist zu beachten, dass das Eigentum an allen Höfen beim Landesherrn, also dem Herzog lag, der die Nutzungsrechte an den Dörfern oder Höfen mittels Lehen an seine getreue Vasallen weitergab, die diese manchmal an andere verkauften oder verschenkten. Auch wenn ein solches Lehen oft lebenslang und für die nachfolgenden Generationen galt, wurde es im Laufe der Zeit immer wieder mal durch einen neuen Lehensbrief bzw. Lehnrevers bestätigt. Daher liegen uns heute diese neun Lehnreverse der Familie von Bodendorf aus den Jahren 1516 (2), 1532, 1539, 1549, 1557, 1560, 1586 und 1594 vor, in denen es fast immer wieder um die gleichen Höfe und Dörfer geht. Da der Text fast immer gleichlautend ist, lässt sich über diesen Zeitraum von 78 Jahren sehr schön verfolgen, wie sich die mittelniederdeutsche Sprache immer mehr wandelt.
Der Text eines Lehnrevers/Lehnbriefs wurde nicht vom Herausgeber selbst, sondern von einem Schreiber geschrieben und vom Herausgeber lediglich unterschrieben, der dies manchmal noch durch den Zusatz „mit eigener Hand“ deutlich machte. Bereits vorhandene ältere Lehnbriefe oder Lehnreverse dienten als Vorlagen, deren alter Text nur den neuen Gegebenheiten angepasst werden musste. Daher sind die Texte in allen vier hier präsentierten Lehnbriefen vom Inhalt her weitestgehend identisch. Lediglich die Einleitung und der Schluss mussten den zeitlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Zu beachten ist, dass es zu dieser Zeit keinerlei Schreibregel gab. Jeder schrieb so, wie er es für richtig hielt. Daher ist die Schreibweise von Namen und Dörfern zwar sehr unterschiedlich, aber es lässt sich erkennen, um welche Personen bzw. Orte es geht. Es gab auch so gut wie keine Satzzeichen, meist wurde durch ein „Komma“ eine Trennung angedeutet. Punkte am Satzende gab es nicht. Wörter wurden nach Belieben groß oder klein, zusammen oder getrennt geschrieben. In einem Fall benutze der Schreiber in vielen Wörtern ein „p“ statt ein „b“, so schrieb er zum Beispiel „Prief“ statt „Brief“.
Zum besseren Verständnis der Texte ist noch anzumerken, dass ein Lehnrevers folgendermaßen gegliedert wurde. Diese Gliederung ist in den Originalen nicht immer eindeutig zu erkennen, sondern fließt ineinander über.
In der Einleitung weist der Herausgeber des Lehnrevers, also der Lehnsempfänger, darauf hin, dass er dieses Lehen vom Lehnsherrn erhalten hat. Zur Bestätigung gibt er dann den vollständigen Text des Lehnbriefes, den er zuvor vom Lehngeber (Lehnsherrn) bekommen hat, wortwörtlich wieder und zwar einschließlich der Daten, der Ausstellung des Lehnbriefes.
Daran anschließend fügt der Lehnsempfänger wieder seinen Text hinzu, in dem er die treue und ordnungsgemäße Durchführung des Lehens verspricht und darauf hinweist, dass er dieses durch sein Siegel und seine Unterschrift bestätigt. Daher wiederholen sich im Text des Lehnrevers immer die zeitlichen Angaben der Ausstellung.
Aus dem Lehnrevers geht immer auch der Text des zuvor vom Lehnsherrn ausgestellten Lehnbriefes hervor, so dass wir den Inhalt beider Schriftstücke kennen, auch wenn uns der Lehnbrief selbst nicht mehr vorliegen sollte.
Ein Lehnrevers ist demnach eine schriftliche Bestätigung des Lehnsempfängers (Lehnsmann) für den Lehngeber (Lehnsherrn) über den Erhalt des Lehns.
*1) Über das ausgestorbene Adelsgeschlecht der Familie von Bodendorf habe ich im Internet nur sehr wenige Informationen gefunden. Lediglich einen Hinweis auf den Stammsitz der Familie bei Haldensleben. Allerdings habe ich in einem aus dem Jahre 1704 stammenden Buch von Johann Heinrich Büttner Hinweise zu dem in Lüneburg ansässigen Zweig gefunden. Schon damals hat der Autor dieses Buches darauf hingewiesen, dass er über die anderen Familienzeige nichts herausfinden konnte. Dieses Buch kann über die drei nachfolgenden Links aufgerufen und eingesehen werden. Die Einsicht in das Buch ist bei den drei Links unterschiedlich, so dass die jeweils beste Variante gewählt werden kann.
Die Verkaufsurkunde von 1519 und die neun hier gezeigten Lehnreverse der Familie von Bodendorf werden heute im Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover – Außenstelle Pattensen – verwahrt. Deren Veröffentlichung auf unserer Homepage erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Niedersächsischen Landesarchivs in Hannover, wofür wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken und gleichzeitig auf die urheberrechtlichen Bestimmungen hinweisen. Dieses Archivgut ist Eigentum des Niedersächsischen Landesarchivs in Hannover. Ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Niedersächsischen Landesarchivs dürfen diese Abbildungen nicht gespeichert, reproduziert, archiviert, dupliziert, kopiert, verändert oder auf andere Weise genutzt werden.
Da es zu den vier Lehnreversen keine Übersetzungen gibt, habe ich die Texte mit Hilfe des online zugänglichen Mittelniederdeutschen Wörterbuches von Gerhard Köbler *2) selbst übersetzt, wobei dies natürlich nur sehr laienhaft sein kann. Schwierig war es vor allem bei Wörtern, zu denen es mehrere Bedeutungen gibt. Die Texte wurden auf Schweinsleder geschrieben und sind über die Jahrhunderte unterschiedlich gut erhalten geblieben. In einigen Urkunden wurden die Schrift – vermutlich durch das Zusammenfalten -auf die andere Seite übertragen, so dass der Text mit einer „Spiegelschrift“ überlagert ist. Andere Urkunden haben durch die nicht immer gute Lagerung Schäden davon getragen. Hinzu kommt, dass sich das Leder inzwischen so verhärtet hat, dass es sich nicht immer vollständig auseinanderfalten lässt, wodurch sich der Text an diesen Stellen nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Merkwürdigerweise sind es in allen Urkunden fast immer die gleich Textpassagen, die in derartigen Falten zu finden sind.
Am schwersten lesbar waren für mich die beiden ältesten Version aus dem Jahre 1516 sowie die vom 23.11.1532 und 24. Januar 1594. Da sich der Inhalt dieser Lehnreverse allerdings im Wesentlichen in den anderen Ausfertigung 1594 wiederholte, war es mir möglich, auch diese einigermaßen gut zu lesen und damit auch zu übersetzten. Unklare Wörter wurden von mir durch (???) kenntlich gemacht. Ein Fragezeichen „?“ hinter einem Wort wurde gesetzt, wenn ich mir nicht sicher war, ob ich das Wort richtig gelesen oder erkannt habe. In den Abschriften des Originaltextes wurden die Texte so übernommen, wie sie seinerzeit vom Schreiber geschrieben wurden.
Worum es in den Schriftstücken geht, lässt sich aus meinen Übersetzung entnehmen. Dennoch weise ich vorsorglich nochmals ausdrücklich darauf hin, dass es laienhafte Übersetzungen sind. Der Originaltext wurde in der Abschrift kursiv geschrieben, wobei der Text, der vom Schreiber aus dem Lehnbrief des Lehnsherrn – dem Herzog - übernommen wurde, fett hervorgehoben ist. Der nicht hervorgehobene Text stammt vom Lehnsempfänger, also vom jeweiligen Mitglied der Familie von Bodendorf. Diese Teile der Urkunden sind die, die in allen Urkunden unterschiedlich sind, da darin der jeweilige regierende Herzog und der jeweilige Lehnsempfänger der Familie von Bodendorf namentlich genannt werden.
Damit sich die Textzeilen aus den Originalen mit denen meiner Abschrift und denen meiner Übersetzung besser vergleichen lassen, habe ich Text jeweils zeilenweise wiedergegeben.
Aufzeichnungen der Lehngüter der Familie von Bodendorf im Jahre 1516
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 222
Titelseite:
Der von Bodendorp
Lehngüter
betreffend
Der Familie von Bodendorfs Lehngüter betreffend
Diese Aufzeichnungen beinhalten die Jahre 1491 (Seite 1), 1472 (Seite 2 oben) und 1516 (Seite 2 unten und Seite 3).
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 222
Abschrift:
Bodendorp
Anno Dni. 1491 wurden dorch geverde (Gevered)
von Plate Hertogen Hinricke Hertogen
Ottenn Sohne, duße guder upgedragenn,
Nemlichen, eyn Hoff to Lübbow, Ei-
nen Hoff to Danckerstorp, Eyne
Hoff, Eyn Hoff To Lithenberg, all up
Dem Dringe, belegen, Und eyn Halff
Hoff To Toltzenantje by Crümaße
und würden, van sinen G. weddern
gelehnt, Ernste van Bodendorp,
Usrim und Corde sine Sohnes
die Linie Dall, Unnd na der Vade (Vode?)
Harthmans Bodendorpp des gnanten
Ernstes Broder edder sinen Sohnes
to enem Rechten erffman Lehne.
(Absatz)
Ernst und Otto gebroder von Bo-
dendorp Iß von Hertogen Fredericke
Verlotürt und Vergunt eyne Winth-
Molen up dem orten Vor Wolterstorp
to Luwende, und sint Dar niede be-
lehnt to einem erffmanlehne. Anno
1(Rest ist nicht lesbar)
Ernst vonn Bodendorp iß ver-
lenet vonn Hertogen Fredericke
up dem Eynbeke benoüen den Steinber-
gen belegen twischenn den beyden
wegen de van Lüneborg na Byne-
büttel logenn, Einen edder mehr
Vischdyke to siner nöth und be-
quemicheit tho makenn und to
stouwenn, welker Diske Harthman
und Otto sine Broder und ores ly-
ües Lehens Erwen von der
Herschop sampt andernn Güdern
entfangen und hebben scholenn
to Lehne Anno 1472 an Mid-
worken na Letare.
(Absatz)
Ernst von Bodendorp ist belehnet
mit nabescrewen guderenn von
Hertogen Henricke Hertogen Otten
Sein Sone mit deme gantzen Dorpe
Woderstopppe myt deme Tegeden Dar-
sulvest mit twen Houen und einer
Kothen to Steinbecke und deme tegeden
Darsulvest, mit der Molen to Swem-
beke, mit deme Tegeden to Ocher-
dinge mit tweyn Houen to Termitze,
mit twen Houen to Witzetze, twen
Hoffen to Witfetze, einem Hoffe to
Bußene, einem Hoffe to Schweiau,
einem Hoffe to Stouene, einem Hoffe
to Hagen mit enem Huffe belegen im
Dorppe to Retze, myt eynem Hoffelens
Darsulvest mit twen Hoffen im Dorppe
to Rettze vor Lüchow belegen, mit deme
Hoffe und güde belegen to Jendorpe, mit
twen Hoffen im Dorpe to Wolterstorppe
mit einen Hoffenn im Dorpe to Dangstor-
pe, mit einem Meyerhoff to Orle be-
legen by Münster, mit twen Houen to
Reuenstorff in der Vogedie to Lüchow
mit Dridden Haluen Hofe to Tollenantze,
mit enem Borchlene to Bleke, einem
Hoffe belegen bynen Bruchstorppe
mit einem Hoffe binnen Lüchow, mit
einem Hoffe to Halestorpe by Ulssen
mit einem wonHoffe tho Wolterstorppe
mit einem wusten Haue und ener
Koten to Britlinck mit alle dersulven
guder in und to behoringen nuttung
und Gerechtichkeiten wu de gelegen
syn, in Holte, Velde, Wischen und
widenn. Daten 1516 am Fridage
na Jubilate.
*) (eingefügt am linken Rand geschrieben:)
legen, einem Hoffe to Botzell in der Vogedie Lüchow (belegen),
Übersetzung:
Bodendorf
Anno Domini 1491 wurden durch Gevered
von Plate *1) Herzog Heinrich *2) Herzogs
Ottos*3) Sohn, diese Güter übertragen
Nämlich: ei Hof in Lübbow, ein
Hof in Dangerstorf, ein
Hof, ein Hof in Lichtenberge, alle auf
Dem Dringe gelegen, und ein Halber
Hof in Toltzefantze bei Crümaßen
und wurden von seiner Gnaden Vettern
gelehnt, Ernst von Bodendorf
Usrim und Cord seine Söhne
in gerader Linie und noch der Vater
Hartmann Bodendorf des erwähnten
Ernst seinen Bruder oder seinen Sohn
zu einem rechtlichen Erbmannslehen.
(Absatz)
Ernst und Otto Gebrüder von Bo-
dendorf sind von Herzog Friedrich *4)
zugestanden und vergeben eine Wind-
Mühle auf dem Platz vor Woltersdorf
bei Lüchow und sind danieder be-
lehnt in einem Erbmannslehen. Anno
1 (Rest der Jahreszahl ist nicht lesbar, evtl. 1511?)
Ernst von Bodendorf ist ver-
lehnt von Herzog Friedrich
auf dem Einbeke (???) den Steinber-
gen gelegen zwischen den beiden
wegen die von Lüneburg nach Bienen-
büttel liegen, einen oder mehr
Fischteiche zu seiner Not und Be-
quemlichkeit zu machen und zu
stauen (durch Anlage eines Wehres) welche dieser Hartmann
und Otto sein Bruder und deren ()
männlichen Lehenserben von der
Herrschaft samt anderen Gütern
empfangen und haben gebührend
zu lehnen Anno 1472 am Mitt-
woch nach Laetare *5)
(Absatz)
Ernst von Bodendorf ist belehnt
mit nachfolgend beschriebenen Gütern von
Herzog Heinrich *2), Herzogs Otto *3)
sein Sohn mit dem ganzen Dorf
Woltersdorf mit dem Zehnten da-
selbst, mit zwei Höfen und einer
Kate in Steinbeck und dem Zehnten
Daselbst, mit der Mühle in Schwem-
beke, mit dem Zehnten in Ochter-
dingen, mit zwei Höfen in Termitze,
mit zwei Höfen in Witzetze, zwei
Höfen in Witfetze, einem Hof in
Bussene, einem Hof in Schweiau,
einem Hof in Stouene, einem Hof
in Hagen mit einem Stück Land gelegen im
Dorf Tetze, mit einem Hoflehen *6)
Daselbst, mit zwei Höfen im Dorf
Retze vor Lüchow gelegen, mit dem
Hof und (dem) Gut gelegen in Jendorf, mit
zwei Höfen im Dorf Woltersdorf
mit einem Hof im Dorf Dangestorf
mit einem Meierhof in Oerrel ge-
legen bei Munster, mit zwei Höfen in
Reuenstorf in der Vogtei Lüchow
mit einem Drittel Hof in Toltzefantze
mit einem Burglehen in Blecke, einem
Hof innerhalb Bruchdorf gelegen,
mit einem Hof innerhalb Lüchow, mit
einem Hof in Hallesdorf bei Uelzen
mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Woltersdorf
mit einem leerstehenden Hof und einer
Kate in Britlingen, mit allen diesen
Gütern Inventar und Zubehörungen, Nutzungen
und Gerechtigkeiten, wie sie gelegen
sind im Holze (Wald) , Felde. Wiesen, und
Weiden. Gegeben 1516 am Freitag
nach Jubilate. *7)
*) (eingefügt am linken Rand geschrieben:)
legen, einem Hof in Borstel in der vogtei Lüchow (gelegen)
Erläuterungen:
*1) Gevered von Plate Plato (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
*2) Heinrich I. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia Heinrich war der Sohn von:
*3) Otto V. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia Otto war der Sohn von Friedrich
*4) Friedrich II. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
*5) Laetare = 4. Fasten- oder Passionssonntag im Frühjahr (März oder Anfang April) Laetare – Wikipedia
Das Jahr muss 1472 und nicht 1412 sein, denn im Jahr 1412 hat Herzog Friedrich II noch nicht regiert.
*6) Hoflehen = mit Amt oder Dienstleistung verbundene Verlehnung eines Grundstücks
*7) Jubilate ist der 3. Sonntag nach Ostern. Sonntage der Osterzeit – Wikipedia
Lehnrevers des Ernst von Bodendorf für Herzog Heinrich - 18. April 1516 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 214
Zusammengefaltet - Vorderseite:
Bodendorff
(Der restliche Text scheint von der Innenseite durch)
Abschrift:
Ich Ernst von Bodendorpe Bekenne openbaar Vor my meine erven nakomensde also und Dat dem durchluchtige Hochgebornen fursten Hern Herre Hinrek
Hertoge tho Brunswig und Luneborgh unserm Her Herrn Hertogen Otten Szone my (sehr schlecht lesbar, daher nicht sicher:) alße dem oltkenn Unse van Bodendorff nebs er
syner furstlichen gnade Lehnbreve my darneven ervenn Wu? von Worden tho Worden Hir nafolget: von goddes gnaden Wy Hinrek Hertog
to Brunswig und Luneborgen Bekenen Hertogen Otten Szone openbar Vor Uns unde unse erven Und nakomen Dat Wy Unser
teuren getruwen Ernste Von Bodendorp Und (???) Vnsern Vnde optermeren dusses Willen, (nicht lesbar)
(Zeile sehr schlecht zu lesen, daher unsicher:) Woll daher (???) ?han Unt? Mach to geven (??) eine man (???) belendt hebben Und koes? (sehr schlecht lesbar:) one alßo Jegenwerdigen In Krafft
Dusses breves mit nakstehenden gudren myt dem gantzen Dorpe Widerstorppe, myt deme tegeden darsulvest, mit twen Hofen
onde eyner kothen to Steynbeck und dem Tegenden darsulvst mit der molen to Swienbeck, mit deme tegenden to ochterdunge, myt
twen Hofen to Wolterstorppe mit twen Hofen to Lechtenberge, twen Hofen to thermitze mit twen Hofen to Witzetze, twen Hofen to Wit-
ferz eynem Hofe to Bussene, Eynem Hofe to Schweynaue, eynem Hofe to Slonene, Eynem Hofe to Hagen, mit eynem Houe
belegen Im Dorpe to Retze, myt eyner Houe Landes darsulvest mit twen Hoven Im Dorpe to Jetzen vor Lüchow belegen, eynen
Houe to Bolzeit? In der Vogedie Lüchow belegen myt deme Houe Unde gude belegen to Ipendorpe, myt twen Hofe Im Dorpe tho Wolter-
storppe, myt eynem meyyer Hofe to orle Belegen by munster, mit twen Houen to Reuenstorp In der Vogedie to Lüchow belegen , mit drey
halven Hofe to Tolstefantze, mit eynem borchlene to Blekede, eynem Houe Belegen Bynnen Bruchtorppe, myt eynem Hofe bynne Lüchow,
myt eynem Houe to Halichtorpe by Vlyten, mit eynem Meier houe to Hanstede by Vltzen myt eynem Wonhofe to Wolterstorppe,
myt synen thobehorunge, myt einem Wusten houe Und eyner Kothen tho Britlinge, (nicht lesbar, aber wohl:) myt allen G???geschrevenen
guder. In Unde thobehormae?, nuttingen Unde gerechticheiten, wu (wie) de gelegen synn, In holte, Velde, Wischen Water Und Weiden,
Wo me de benomen mach nichter Uth bogeschreben. Wy genanter furste willen ock (= ok) Unse ervenn schullen dem genanten
Ernste von Bodendorpe Und synen ervenn sadaner guder bekennige Herenn Und Warende Wesenn Wie, Wan, Unde Wen (???)
one des noth unde behoffe Die Unde ße dat Van Vns eschenn effen eschenn lathenn Er Und syne ervenn schullen ork (ok) henforde
sodane guder to Lene dragenn Werden Und entfangen Wie Lehnmannes recht Unde Gerechtikheit Des Uns Und? einen Jederrn
an synem reren? Vestlicken Des in orkunde hebben wy Unse rechte Ingeßegel unde an dusses Breff Wetliken heten hangen.
Na christe gebort Im Voffteynhundersten Und Sesteyniken Jare (???nicht zu erkennen ??) Und Ick Ernst von Bodendorpe
Und myne manelieks ervenn schulen Und willen hinforder sodane onen er Lehnenn? guder van (nicht lesbar)
Und ßone (???) ervenn to ten dragenn entfangen Unserem Und Undnen? Wie(Nicht lesbar, aber evtl.:) brunswigh? und Lune-
borgk In Des im orkunde hebbe ick meynn Rechte Ingihsegell unden An dussen Breff wuiteklich (nicht lesbar, aber wohl:) hangen
(letzte Zeile ist nicht mehr lesbar, da sich das Leder nicht weiter öffnen lässt. Vermutlicher Text:)
Na Cristi Gebord gebort Im Voffteynhundersten Und Sesteyniken Jahre
Übersetzung:
Ich Ernst von Bodendorf bekenne öffentlich vor mir (und) meine erblichen Nachkommen also und dass dem durchlauchtigen Hochgebornen Fürsten Herrn Herr Heinrich *1)
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg unserm Herr Herrn Herzog Ottos *2) Sohne mein (keine sichere Übersetzung möglich)
seiner fürstlichen Gnaden Lenbriefe meine daneben Erben wörtlich hier nachfolgend: Von Gottes Gnaden Wir Heinrich Herzog
zu Braunschweig und Lüneburg bekennen Herzog Otto Sohn öffentlich vor uns und unsern Erben und Nachkommen Das Wir Unsern
teuren getreuen Ernst von Bodendorf und (???) unsern und öffentlich verkünden diesen Willen, (keine Übersetzung)
(Zeile sehr schlecht zu lesen, daher keine sichere Übersetzung möglich)
Dieses Briefes mit nachstehenden Gütern mit dem ganzen Dorf Widersdorf, mit dem (dortigen) Zehnten daselbst, mit zwei Höfen
und einer Kate zu Steinbeck und dem (dortigen) Zehnten daselbst mit der Mühle zu Schwienbeck mit dem Zehnten zu Achtendingen, mit
zwei Höfen zu Woltersdorf mit zwei Höfen zu Lechtenberg, zwei Höfen zu Termitze mit zwei Höfen zu Witzetze, zwei Höfen zu Wit-
ferz einem Hof zu Bussene, einem Hof zu Schwienau, einem Hof zu Slonene, einem Hof zu Hagen, mit einem Hof
belegen im Dorf zu Retze, mit einem dortigen Landstück (Stück Landes) mit zwei Höfen im Dort Jetzen vor Lüchow gelegen, einen
Hof zu ??? in der Vogtei Lüchow gelegen mit dem Hof und Gut gelegen in Ippendorf, mit zwei Höfen im Dorfe Wolters-
dorf, mit einem Meyer-Hof in Oerrel bei Munster (gelegen), mit zwei Höfen zu Reuensdorf in der Vogtei zu Lüchow gelegen, mit drei-
halben (ein drittel) Hof zu Tolstefantze, mit einem Burglehen in Bleckede, einem innerhalb Bruchdorfs gelegen Hof, mit einem Hof bei Lüchow,
mit einem Hof in Halichdorf bei Uelzen, mit einem Meier-Hof in Hanstedt bei Uelzen mit einem Wohnhof (wohl: Wohnhaus) in Woltersdorf,
mit seinen Zubehörungen, *3) mit einem wüsten (leerstehenden) Hof und einer Kate in Britlingen, mit allen (??????) beschriebenen
Gütern In- und Zubehörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten, wie die vorhandenen im Wald, Feld, Wiesen, Wasser und Weiden,
Wie mir die namentlich angegeben wurden nicht aus beschrieben. Wir genannter Fürst wollen auch (gleichfalls) beste Erben verpflichtet sein dem genannten
Ernst von Bodendorf und seinen Erben in solcher Weise guter bekennende Herren und wahrend (beschützende) (Wesen =) vorhanden (da) sein wie, wann und wenn
falls die Not und Bedarf dies und sie dass von uns fordern, stark einfordern lassen. Er und seine Erben sind verpflichtet gleichfalls von jetzt an (in Zukunft)
solche Güter das Lehn übertragen werden und empfangen wie Lehnsmannes Recht und Rechtschaffenheit des uns und einem Jeden
an seinen (schreien?) Rechtsverbindlichkeit. Dies zu beurkunden haben wir unser rechtliches Siegel unten an diesen Brief wissentlich (zur Bestätigung) heiß anbringen lassen.
Nach Christi Geburt im Fünfzehnhundert und sechzehnten Jahre (keine Übersetzung möglich) Und Ich Ernst von Bodendorf
Und meine männlichen Erben sind (rechtlich) verpflichtet und wollen zukünftig fortan ein Lehnmann (sein) Güter von (keine Übersetzung möglich)
Und (evtl.:) Sohn (???) Erben zum Tragen empfangen unserem und ??? (keineÜbersetzung möglich)
berg oder burg Um dies zu beurkunden habe ich mein rechtliches Siegel unten an diesen Brief wissentlich (zur Bestätigung) angehängt.
(letzte Zeile ist nicht mehr lesbar, da sich das Leder nicht weiter öffnen lässt. Vermutlicher Text:)
Nach Christi Geburt im Fünfzehnhundert und sechzehnten Jahre.
Erläuterungen:
*1) Heinrich I. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia Heinrich I war der Sohn von Otto V:
*2) Otto V. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
Zubehörungen – alles was dazu gehört (Zubehör) Zugehör, das - Zeno.org
Zubehör – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
Ernst von Bodendorf verkauft die Einkünfte der Hälfte seines Hofes in Orle - 04. Oktober 1519
Der Knappe Ernst von Bodendorf bekennt, von Boldewin von Mahrenholz, Abt des Klosters St. Michael in Lüneburg, 20 Gulden erhalten zu haben, und verkauft dafür die Einkünfte der Hälfte seines Hofes in Örrel, den Wernecke Cordes bewohnt und der jährlich 22 Schillinge Abgaben einbringt, unter dem Vorbehalt des Rückkaufrechts nach vorheriger halbjähriger Kündigung. 04. Oktober 1519
© NLA HA Hannover, Celle Or. 100 Lüneburg St. Michael Nr. 1130
Titelseite der auseinandergefalteten Urkunde:
We Ernst de Bodendorp sine (????) Houves In Orle (Baldowine Abt Closta)
1519 Örle
Wir Ernst von Bodendorf seine (???) Hof In Orle (Baldowin Abt Kloster)
1519 Örle
Text der Urkunde - Abschrift:
Ich Ernst von Bodendorp Knape Bekene vor my myne erven unnd alßwe-
ne dat yck von deme Erwerdingen In godt Hern Boldewin von Maren-
holt Abte to Sents Micheel bynnen Luneborgh tor noge upgeboret unnd
entfangen hebbe Twintich gulden an ganckbarer mvnte de selvigen
vorth In myne unnd myner Erven nvth unnd fromen angewant dar
vor Ick sinen gnaden unnd siner gnade nakomelungen vorkoff vorkops
tegenwardegen In Krafft dusses breves de helffte des hoves to Orle
den nu Werneke Cordes bewonet nomelick 22 Schillinge alle
Jar toborende beholde my edder mynen erven an gemeltem hove
megnerteyge rechticheit sunder wv Ick edder myne Erven sodane
helffte wedder tokopende geneget alse mogen Ick edder myne erve
hochgenantem Herrn Boldewin abte edder syner gnade nakomelingen
de loße In den achtedagen to paschen Kendegen (kondegen) unnd alsdeme up
op negestfolgende Michaelis sodane Twintich gulden mit bedageden
Renten ßo der welck nastellich weren bynne Luneborgh one
afslach edder voreinringe wol tor noge betalen alle vorgesäne
artikele Love Ick Ernst Badendorp vorbenomet vor my unnd
myne Erven truwelick unnd vast to holdench one alle Hinderlist
edder geverde hebbe. Des tor orkunde unnd merer wissenheyt myn
Ingesegell witleken heten hengen benedden an dussen breff dede gegeve
am Jare voffteynhundertnegenteyn am dage Francisei Confessoris *4)
Übersetzung:
Ich Ernst von Bodendorf, Knappe*1), bekenne vor mir, meinen Erben und jeden (.)
dass ich von dem ehrwürdigen in Gott Herrn Boldewin von Maren-
holz *2), Abt zu Sankt Michaelis in Lüneburg zum Ausgleich aufgebracht und
empfangen habe Zwanzig Gulden in gangbarer Münze die selbigen
fort in meine und meiner Erben Nutzung und (zum) Vorteil (Gewinn) angewandt da-
vor ich seine Gnaden und seiner Gnaden Nachkommen Vorkauf zum Wiederverkauf
gegenwärtigen (durch) kraft dieses Briefes die Hälfte des Hofes in Oerrel
den jetzt Werneke Cordes bewohnt namentlich 22 Schillinge (die) jedes
Jahr zustehen behalte (für) mich oder meinen Erben am genannten Hof (die)
Meier-Zehnter Gebühr gesonderte für mich oder meine Erben so beschaffte
Hälfte wieder zurückkaufen geneigt sein mögen. Ich oder meine Erben
oben erwähnten Herrn Boldewin, Abt oder seiner Gnaden Nachkommen
die Ablösung in den acht Tagen vor Ostern kündigen und alles dann bis
auf (das) nächstfolgende Michaelis *3) sodann Zwanzig Gulden mit fällig werdenden
Abgaben (Erträgen) an dem der ausstehende (Betrag) zu bezahlen ist in Lüneburg ohne
Abschlag oder (Vereinbarung?) gut zur Genüge (zum Ausgleich) bezahlen alle vorgesehenen
Punkte (Artikel) lobe ich Ernst Bodendorf oben erwähnt für mich und
meine Erben treulich und zuverlässig zu behalten, ohne alle Hinterlist (Heimtücke)
oder Gefährdug (Betrug) (vor zu) haben. Dies zu beurkunden und (zu) aller Gewissheit (habe ich) mein
Siegel zur Bestätigung heiß anhängen (lassen) unten an diesen Brief der gegeben (ist)
im Jahre Fünfzehnhundertneunzehn am Tage (des) Franz von Assisi *4)
Erläuterungen:
*1) Knappe- Schildknappe Schildknappe – Wikipedia Knappe - Zeno.org Knappe, der - Zeno.org ›knappe‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*2) Boldewin von Marenholtz Boldewin von Marenholtz – Wikipedia
*3) Michaelis = 29. September Erzengel Michael – Wikipedia
*4) Franz von Assisi Franz von Assisi – Wikipedia
Lehnrevers des Ernst von Bodendorf für Herzog Ernst - 23. November 1532 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 215
Zusammengefaltet - Titelseite: Ernsth van Badendorp
Abschrift:
Ich Ernste von Bodendorpe Bekenne Openbar In Krafft disses breves Vor (nicht lesbar) Erben, Dat Ich van dem durchluchtige
Hochgebornen fursten und Hern Hern Ernste Hertoge tho Brunswig und Luneborgh unserm gnedigen Herrn tho eynem rechten
??ffe (???) (???) siner furstlichen gnade Lehen Briff von Worthen to Worthen Hir Nafolget belehnt bin. Van gots
gnaden wy Ernst Hortog tho Brunswig und Lunenborgh Bekennen orpenbar vor uns unse erven nakomen
(nicht lesbar) Dat wy unsem Truen getruwen Ernste von Bodendorpe und seine Nakotigen? und erven
deuße willen, Dat tho uns Wenthe herte jed san Unde vor orth noch wol dhan thahl kan rech ? mach tho
Synen rechten (nicht lesbar)?tenlehne belehnet hebben. Unnde belehnen one alßo Jegenwardigen In Krafft dissen
Brivens mit nakstehenden guderen mit dem gantzen Dorpe Widerstorppe, mit deme Tegeden darsulvest,
mit Zwene Houven onde einer Kothen tho Steinbeck und dem Tegenden darsulvs mit der molen tho Swienbeck,
mit deme tegenden tho Achterdunge, mit twen Houven to Wolterstorppe mit twen Houven tho Lochtenberge, twen
Houven tho thermitze (= teilweise verdeckt) mit twen Houen tho Witzettze, twen Houen tho Witfraize einem Houe tho Bussene, eine
Houe tho Schweiau (= teilw. verdeckt), einem Houe tho Slonene, einem Houe tho Hagen, mit eynem Houe belegen Im Dorpe
tho Retze, mit (einer = verdeckt) Houe Landes darsulvest mit twen Hoven Im Dorppe tho Jetzen vor Lüchow belegen,
mit deme Houe (verdeckt= unde) gude belegen tho Ipendorppe, mit tween Houen Im Dorpe tho Wolterstorppe, mitt
Eynem Houe (teiw. Verdeckt: Im Dorpe) tho Dangstorpe, mit eynem meyyer Houe tho orle belegen by munstere, mit twen
Houen tho (teilw. verdeckt = Reuenstorpp) In der Vogedie tho Lüchow, mit drude halven Houe tho Tolzefantze, mit eynem
borchlehne (teilw. verdeckt = tho Blekede,) eynem Hofelie belegen Bynnen Bruchtorpe, mit eynem Houe bynnen Lüchow,
mit eynem (verdeckt = Houe) tho Halichtorppe by Ulyten, mit eynem wonhofe tho Wolterstorppe, mit einem wusten
Houe unnde einer Kothen tho Britlinge, mit eynem Houe tho (nicht lesbar ??Scholl,) einem wusten Houe tho Pentz-
kow, mit allen der fulnen guder In unde thobohorunge, nutting unde gerechticheiten, wu (wie) de ge-
legen syn, In Holte, velde, Wischen Water unde Weiden, wo wie de benennen mach nichts uth be-
scheiden. Wy gemelter furste willen ork (ok) unde unße erven schullen dem genanten Ernste von
Bodendorpe unde synen erven sadaner guder bekennige Herre und Warrende wesen wen, wan
unnd wu waken ohne Des noeth unde behoeff Deith unnde ßo dat von uns eschen efften eschen lassen
Er unnde syne erven schullen ork (ok) hinforder sodaner guder tho Lehne dragen werden unde ent-fangen
wu Lehnmannes recht unnde gerechtikheit Des doch unns unnde einen Jederrn an synem rechten
Unschedlich Des Inn orkunde hebben wy unser rechte Ingesegel weden an dusses Breff Witlick
heite hangen. Na Cristy unstes? Herrn geborth Im vofftein Hundersten unnd tweey unnde druttesest
Jare. (Verdeckt nicht lesbar)?ende na (???) Dat ich gemelter Ernst von Bodendorpe wull hinforder unnd
(nicht lesbar) sodane ehn guder van der Herthog tho Luneborch tho Lehne entfangen Dar sylvn
vor deme (nicht lesbar) allent Dar Van dohn Was ein getruwe Lehnmane synem Lehn Herre beklicken tho
donde (nicht lesbar) und schuldens Is Des Im orkunde hebbe myn Ingesegel untern? Dussen Breff
? latten hangen (nicht lesbar) Na Cristy Gebord Im vofftein hunderst und tweey und druttigest.
Weitere Zeilen sind nicht zu lesen, da sich der untere Teil des Leders dieses Briefes nicht aufklappen lässt.
Übersetzung
Ich Ernst von Bodendorf bekenne öffentlich kraft dieses Briefes (nicht lesbar) Erben, dass ich von dem durchlauchtigen
hochgeborenen Fürsten und Herrn Herrn Ernst Herzog zu Braunschweig und Lüneburg unserm genedigen Herrn zu einem rechten
(????????) (ich in) seiner fürstlichen Gnaden Lehnbrief wörtlich hier nachfolgend belehn bin. Von Gottes
Gnaden Wir Ernst Herzog zu Braunschweig und Lüneburg bekennen öffentlich vor uns (und) unseren erblichen Nachkommen
(nicht lesbar) Dass wir unseren treuen getreuen Ernst von Bodendorf und seine Nachkommen Und Erben
diesen Willen, dass zu uns bisher (bis jetzt) Herz jeden sein und vor Ort (an dieser Stelle) wohl (gut) getan kann? rechtliche (Bluts-)Verwandte zu
Seinen rechtlichen (nicht lesbar) -tenlehne belehnt haben und belehnen einen ebenso gegenwärtigen in kraft dieses
Briefes mit nachstehenden Gütern mit dem gantzen Dorf Widerdorf, mit dem dortigen Zehnten (daselbst),
mit zwei Höfen und einer Kate in Steinbeck und dem dortigen Zehnten (daselbst) mit der Mühle in Schwienebeck,
mit dem Zehnten von (in) Achterdingen, mit zwei Höfen in Wolterdorf, mit zwei Höfen in Lichtenberge, zwei
Höfe in Termitze, mit zwei Höfen in Witzettze, zwei Höfen in Witfraize, einem Hof in Bussene, einen
Hof in Schwienau, einem Hof in Slonene, einem Hof in Hagen, mit einem Hof (gelegen) im Dorf
(zu) Retze, mit einem dortigen Stück Landes (Landstück) (darselbst), mit zwei Höfen im Dorf Jetzen vor Lüchow gelegen (bei Lüchow)
mit dem Hof und Gut gelegen in Ippendorf (mit dem in Ippendorf befindlichen Hof und gut), mit zwei Höfen im Dorf Woltersdorf, mit
Einem Hof im Dorf Dangesdorf, mit einem Meyer-Hof in Oerrel bei Munster (gelegen), mit zwei
Höfen in Reuensdorf in der Vogtei Lüchow, mit (dem)dritten halben Hof (einem Hofdrittel) in Tolzefantze, mit einem
Burglehen in Bleckede, einem Hoflehen*) innerhalb Bruchdorfs gelegen, mit einem Hof innerhalb Lüchow,
mit einem Hof in Halichdorf bei Uelzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Woltersdorf, mit einem wüsten (leerstehenden)
Hof und einer Kate in Breitlingen, mit einem Hof in (nicht lesbar), einem wüsten (leerstehenden) Hof in Pentz-
kow, mit (dem) (zu den) Gütern (gehörenden) vollständigen In- und Zubehörungen (Inventar und allem was dazu gehört), Nutzungen und Gerechtigkeiten (rechtlichen Auflagen), einschließlich
der in (für) Wald, Feld, Wiesen, Wasser und Weiden, wie man die benennen mag nicht aus be-
scheiden. Wir genannter Fürst wollen auch (gleichfalls) und unsere Erben verpflichtet sein dem genannten Ernst von
Bodendorf und seinen Erben in solcher Weise guter bekennender Herren und Wahrende vorhanden (da) sein, wenn, wann
und wie wachen falls die Not und der Bedarf dies und sie das von uns fordern, stark einfordern lassen
Er und seine Erben sind verpflichtet gleichfalls von jetzt an (in Zukunft) solche Güter das Lehn übertragen werden und empfangen
wie Lehnmanns Recht und Rechtschaffenheit des doch uns und einem Jeden an seinen Rechten
unbeschadet. Dies zu beurkunden haben wir unser rechtliches Siegel gebunden an diesen Brief wissentlich (zur Bestätigung)
anbringen lassen. Nach Christi unseres Herrn Geburt im Fünfzehnhundertsten und zweiunddreißigsten
Jahre (nicht lesbar) ?? nach ??? Dass ich genannter Ernst von Bodendorf will von jetzt an (in Zukunft) und
(nicht lesbar) fortan ein guter von dem Herzig zu Lüneburg zum Lehne empfangen daselbst (um selbst)
vor dem (nicht lesbar) ganz (oder: obwohl) davon tun (machen) was ein getreuer Lehnsmann seinem Lehnherrn beflecken (Ehre beschmutzen) zu
tun (nicht lesbar) und schulden (in Schuld kommen) ist. Dies zu beurkunden habe (ich) mein Siegel unter diesen Brief
Anbringen lassen. Nach Christi Geburt im Fünfzehnhundertsten und zweiunddreißigsten
Weitere Zeilen sind nicht zu lesen, da sich der untere Teil des Leders dieses Briefes nicht aufklappen lässt.
*) Hoflehen = mit Amt oder Dienstleistung verbundene Verlehnung eines Grundstücks
Lehnrevers des Jorgen von Bodendorf für Herzog Ernst - 23. Juli 1539
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 216
Zusammengefaltet - Titelseite mit Siegel
Bodendorff
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 216
Den ersten Buchstaben, das "i" im wort "Ich" am Anfang der Urkunde hat der Schreiber von Jorgen von Bodendorf hier ganz besonders gestaltet. Es erinnert an ein "aufgeklapptes" Seepferdchen.
Am Ende der 14. Zeile heißt es:
(... Dangstorppe,) mit einem Meiger Hove to Orle belegen bey
Munster, (...) - Munster steht am Anfang der 15. Zeile.
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 216
Abschrift:
Ich Jorgen von Bodendorff Bekenne war my myne erven und Nageborner dat my de durchluchtige Hochgeborne furste und her
her Ernst Hertoge tho Braunschweig und Luneburg e min gnediger Furste und Herre my mit nabeschreven gudern wa des
siner furstlichen gnaden Lehen Brif von Worthen to Worthen mede bringen gnedigen belehn er sulv. Von gots gnaden
wy Ernst Hortoge tho Braunschweig und Luneburgh Bekennen Orpenbar vor uns unse erven nakomen und obgemelter
Dat wy unseren truwen guter Freund Jurgen von Bodendorpp und seiner Nakotigen und gele? erwen dusse willen, Dat tho
uns Wente hete to Jeden unde war beth nach wol Dagan gehahl kan und mach tho einem rechten eine ??? lehne
belehnen hebben und belehnen ohne also Jegenwartigen In Chraft dusses Brivens mit nabeschrivenen gudereyn
mit dem gantzen Torppe Widerstorppe, mit deme Tegenden darsulvest, mit Zwene Houven und einer Kothen tho
Stennbecke und dem Tegenden darsulvest mit der molen tho Schweimbecke, mit deme Tegenden tho Achterdunge,
mit twen Houven to Wolterstorppe mit twen Houven to Lochtenberge, twen Houven zu Termitze mit twen Houen tho
Witzetze, twen Houen tho Witzitze einem Houe tho Bussene, einem Houe tho Schweiau, enem Houe tho Schlonene, einem
Houe tho Hagen, mit einem Houe belegen im Dorppe to Retze, mit einer Houe Landes darsulvest mit twen Hoven
im Dorppe tho Jetzen vor Luchow belegen, mit deme Houe und gude belegen to Ippendorwen, mit tween Houen Im
dörppe to Wolterstorppe, mit einem Houe Im Dorppe tho Dangstorppe, mit einem Meiger Hove to Orle belegen bey
Munster, mit twen Hoven to Reuenstorppe in der Vogedie to Luchow, mit dren Hoven to Toltzefantze, mit einem burchlehn
to Blekede, einem Houelie belegen zu Bruchtroppe, mit einem Houe bynnen Lüchow, mit einem Houe to Hallichtorppe
bey Ultzen, mit eynem wonhofe zu Wolterstorppe, mit seiner thobehorunge, einem wusten Houe und einer Kothen tho
Britlinge, mit einem Houe tho (nicht lesbar = ??oell, mit einem wusten Houe tho Pentzkow, mit einem Houe zu Lubbow, mit einer
Wintmolen vor Wolterstorppe, und mit dem Meierhoue tho Hanstede bey Ultzen mit seiner In und thobehorunge
mit allen dusser bouengeschrevenen guder in und tobehorungen, nuttungen und gerechtikeiten, we (wie) die belegen
sein, in Holte, velde, Water, Wyschen und Weiden, wo man die benennen mach nichts buthen bescheiden. Wy ge-
melter furste willen ork (ok) und wy es einem schullen deme genanten Jorgen von Bodendorppe und seinen erven
sodaner guder rechte bekennige Hern und Warende wesen wan, wie und wo waken ohne Des noth und be-
hoff diet und sie dat von uns eschen effer eschen latten. Er und sine erven schullen ork (ok) hinfurder sodane guder
tho Lehne dragen werden und entfangen wu Lehnmannes rechte und gerechtigkeiten es doch uns und einen
Jederen an seinen rechten unschedlich. Des In orkunde hebben wy uns rechte Ingesegel weden an dusses
Breff Witliken heiten hangen lassen. Na Christie gebort Im voffteinhunderst und Neggen und druttezest
Jare: am Marien da Magdalehne Dat ich hinfurder solches guth vom Furstenthume Luneburg tho
Lehnt will entfängen Dat sulvige uns Denen Unsßem und Hochgemelter meinem gnedigen Fursten und
Hern Darvan Dohen wies ein guter len Lehnmann (von mir nicht zu erkennen) Des In orkunde
hebbe ick myn rechten pitjen an dussesn Breff entlich gehangen Im vofftein hunderst und Negesten
und Druttezehsten Jahre, am dag marien da magdalehens
Übersetzung:
Ich Jürgen von Bodendorf bekenne wahrhaftig mir und meine Erben und Nachgeborenen dass mir der durchlauchtige hochgeborene Fürst und Herr
Herr Ernst Herzog zu Braunschweig und Lüneburg mein gnädiger Fürst und Herr mich mit nachfolgend beschriebenen Gütern wahrhaftig nach
seinem von fürstlichen Gnaden Lehnbrief (heißt es) wörtlich mit bringen gnädiger Belehnung (schreibt) er selbst Von Gottes Gnaden
Wir Ernst Herzog zu Braunschweig und Lüneburg bekennen öffentlich vor uns unseren erblichen Nachkommen und zuvor erwähnter
Dass wir unseren treuen guten Freund Jürgen von Bodendorf und seiner Nachkommen und (???) Erben diesen Willen, dass zu
uns bisher anordnen zu jeden und war bis nach wohl (gut) getan kann? rechtliche (Bluts-)Verwandte zu (??) -lehne
belehnt haben und belehnen belehnen falls ebenso gegenwärtigen in kraft dieses Briefes mit nachfolgend beschriebenen Gütereien
mit dem ganzen Dorf Widerdorf, mit dem dortigen Zehnten (daselbst), mit zwei Höfen und einer Kate in
Steinbeck und dem dortigen Zehnten (daselbst) mit der Mühle in Schweimbecke, mit dem Zehnten in Achterdingen,
mit zwei Höfen in Woltersdorf mit zwei Höfen in Lichtenberge, zwei Höfe in Termitze, mit zwei Höfen in
Witzetze, zwei Höfe in Witzitze, einem Hof in Bussene, einem Hof in Schwienau, einem Hof in Schlonene, einem
Hof in Hagen, mit einem Hof im Dorf Retze gelegen, mit einem dortigen Stück Landes (Landstück) (daselbst), mit zwei Höfen
im Dorf Jetzen vor (bei) Lüchow gelegen, mit dem Hof und Gut in Ippendorf gelegen, mit zwei Höfen im
Dorf Woltersdorf, mit einem Hof im Dorf Dangesdorf, mit einem Meyer-Hof in Oerrel bei Munster gelegen,
(Munster), mit zwei Höfen in Reuensdorf in der Vogtei Lüchow, mit drei Höfen (nicht mehr einem Drittelhof( in Toltzefantze, mit einem Burglehn
in Bleckede, einem kleinen Hof in Bruchdorf gelegen, mit einem Hof innerhalb Lüchow, mit einem Hof in Hallichdorf,
bei Ueltzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) zu Woltersdorf, mit seiner Zubehörung, einem wüsten (leer stehenden) Hof une einer Kate in
Britlingen, mit einem Hof in (nicht lesbar), mit einem wüsten (leer stehenden) Hof in Pentzkow, mit einem Hof in Lübbow, mit einer
Windmühle vor Woltersdorf, und mit dem Meierhof in Hanstedt bei Ueltzen mit seinen In- und Zubehörungen
mit allen diesen oben beschriebenen Gütern (den) In- und Zubehörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten, wie diese gelegen
sind (liegen) in Holz (Wald), Feld, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man sie benennen mag (um) nichts zu vergessen. Wir ge-
nannter Fürst wollen gleichfalls und wir es einem verpflichtet sind dem genannten Jürgen von Bodendorf und seinen Erben
solcher Güter aufrecht bekennende Herren und Wahrende sein, wann, wie und wo wachen falls die Not und (der) Be-
darf besteht und sie das von uns fordern, stärker einfordern lassen. Er und seine Erben sind verpflichtet gleichfalls von jetzt an (in Zukunft) solche Güter
mit Lehn übertragen werden und empfangen wie Lehnmanns Recht und Rechtschaffenheit des doch uns und einem
Jeden an seinen Rechten unbeschadet. Dies zu beurkunden haben wir unser rechtliches Siegel gebunden an diesen
Brief wissentlich (zur Bestätigung) anbringen lassen. Nach Christie Geburt im Fünfzehnhundert und Neununddreißigsten
Jahre am (Tag) Maria Magdalena*1) Dass ich künftig solches Gut vom Fürstentum Lüneburg
(als) Lehn empfangen will, dass diese uns dienen. Uns und oben erwähnter mein gnädiger Fürst und
Herr. Davon (Dadurch) tun wie es ein guter Lehn Lehensmann (von mir nicht zu lesen) Dies zu beurkunden
habe ich mein rechtens Petschaft (Siegel) an diesen Brief anbringen lassen. Im Fünfzehnhunderten und neun
und dreißigsten Jahre, am Marien da Magdalehne. *1)
Lehnrevers des Jürgen von Bodendorf für Statthalter und Räte - 08. April 1549 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 217
Zusammengefaltet Urkunde - Titelseite:
Jorgen von Bodendorff
Dieses Lehnrevers unterscheidet sich von den anderen Urkunden dadurch, dass es in die Zeit einer Interimsregierung fällt und daher an die Statthalter und Räte gerichtet ist. Als Herzog Ernst I 1546 starb, war sein Sohn Franz Otto noch minderjährig, so dass dieser nicht direkt seine Nachfolge antreten konnte. Bis zu seiner Volljährigkeit 1555 regierte daher eine Interimsregierung, die sich aus Statthaltern und Räten zusammensetzte, wie auch aus dieser Urkunde hervorgeht.
Abschrift:
Ich Jorgen von Bodendorff bekenne das die Ernuesten Hochgebornen und Erbarn Hern Stathalter und vorordente Rath an statt und von wegen meinen gud-
digen Jungen Herren *1) zu Braunschweig und Lunenburg mich und meine manliche Erben mit nachbeschriebenen zum belehnen haben, wie das Ihr lehen-
brief vorlehen von worten Zu worten folgen außweiset. Wir Thomaß Grotte Stathalter Baltasar Klaner der rechte Licentiate und Cantzler
Jorgen von der wensse großvogt und Joachim Moller der rechte Doctor, Thun kunt und bekennen hirmit Jegen aller menniglich, Das wir In macht
und aus bruklich des hochwürdegisten Fursten und Heren Hern Adolffs Ertzbischoffs Zu Coln und Churfürsten Hertzogen Zu Westphalen unnd Engern
Und des wolgebornnen Herren Otten graffen zu Holstein Schomburg und Sternbergen Herren Zu Gehmen unsere? gnedigisten und guedigsten Heren
alß von Rom. Kays. Matt.: Unseren allergnädigsten Herren Vorordente Vormünder, weilandt Heren Ernsts Hertzogen Zu Braunschweig und Lunenburg
nachgelassener Junger Herschaft und Erben, Den Erbaren und besten Jorgen von Bodendorff und seine Manliche Leibs lehen Erben Zu einem
rechten truwe Manlehne belenet haben, und belehenen Jegenwartiglich In Crafft dises prieffs, mit nachbeschriebenen gütern, Nemlich midt
dem Zehenden zu Ochterdingen, mit Zweien Hoffen zu Wolterstorff, mit Zweien Hoffen zu Lechtenberge, und Einem wosten Hoffe Darselbs,
Zweien Hoffen Zu Tarmitze mit Zweien Hoffen Zu Wittzeze, Zweien Hoffen zu Witfetze, Einem Hoffe Zu Bussone, Einem Hoffe Zu Sweiau,
Einem Hoffe Zu Schloneue, Einem Hoffe Zu Hagen, mit Einem Hoffe belegen Im Dorff Zu Retze mit einem Hoffe Landes darsulvest, mit Zweien
Hoffen Im Dorff Zu Jetzen, vor Lüchow belegen, mit dem Hoffe und gude belegen zu Ippendorff, mit zweien Hoffen Im Dorff Zu wolterß-
dorff, , mit einem Hoffe Im Dorffe zu Danekstorffe, mit einem Meyerhoffe zu Orle belegen bi Munster, mit zweien Hoffen zu Reuen-
storffe, In der Vogtei zu Luchow, mit Dren Hoffen zu Toltzefantze, mit einem Borchlehne zu Blekede, Einem Hoffelie belegen zu Bruchdorfe
mit einem Hoffe binnen Luchow, mit einem Hoffe Zu Hallichtorffe bey Ultzen, mit einem wonhoffe zu wolterstorffe, mit seinen
Zubehorunge, einem wusten Hoffe und einer Kothen Zu Britlingen, mit einem Hoffe zu Bossoss, mit einem wüsten Hoffe zu Penzkow, mit
Einem Hoffe zu Lübbow, mit einer wintmolen vor wolterstorfe, und mit dem Meyerhoffe Zu Hanstede bi Ultzen, mit seiner In und
Zubehorungen, mit allen diser boven geschriebenen güter In und Zubehorungen, nutzing und gerechtikeitenn, wie die belegen sein, In Holtze,
velde, wasser, wischen und waiden, wie man die benonmen mach nichts ausbescheiden. Geigemohr Stathalter und Rathe,
wollen von unser gnedigen Herren wegen dem genanten Jorgen von Bodendorfe und seinen Erben, sodanen guter rechter
bekenniger Herren und warende wesen, wur, wan, und wie offt Ihms des noth und behuf thut, und sie das von unß eschen, oder
eschen lassen, Doch unsern gnedigen Hern und einem Jedern an seinem rechten unschedlich Ehr und seine Erben sollen auch
hinfurter sodane guter Zu lehne wagen verdienen und empfangen wie lehenmanß recht und gewonheit ist, Und haben dar-
auff von gemelten Jorgen von Bodendorf gelübde und eide empfangen, das ehr unsren gnedigen Herren getruw und holt
sein wolle, Das Zu bekund haben unsern gnedigen Hern Serrebt an disen prieff wissentlich sey Pin hangen, Nach christi un-
serß Herren gepurt, Im tausent fünfhunderen und Neun und vierzigsten Jahre, Montags nach Judica, Das Ich hinfurder solches
guter getruwlich will vorstehen, verdienen, Ihrer f. g. fürstlichen gnaden bestes wissen und argestes wenden auch darum thun war ein ge-
truwener lehenmann seinem Hern Zuthunde schuldig und pflichtig ist, One geferde *8), Das Zu urkund hab Ich mein pitzschen an diesem
prieff gehangen, Nach christi gepurt Im tausendfünfhunderten und Neun und Vierzigsten Jahre, Montags nach Judica.
Übersetzung:
Ich Jürgen von Bodendorf bekenne dass die (???) Hochgebornen und Erbaren Herrn Statthalter*1) und verordnete Rath an Statt (an Stelle) und von Wegen meinen
gütigen Jungen Herrn*2) zu Braunschweig und Lüneburg mich und meine männlichen Erben mit nachfolgend beschriebenen zu belehnen haben, wie das Ihr Lehens-
brief vorlehen wörtlich folgendes ausweist: Wir Thomas Grotte (Grote) Statthalter Baltasar Klamer (Klammer) der Lizenziat der Rechte und Kanzler
Jorgen von der Woensse (Wense) Großvogt und Joachim Moller (Möller) Dr. jur.*1), geben bekannt und bekennen hiermit gegenüber allen Männern, dass wir mit Ermächtigung
und ?ausdrücklich? Des hochwürdigsten Fürsten und Herren Herrn Adolf (= Adolf III) *3) Erzbischof in Köln und Kurfürsten Herzog zu Westfalen und Engern *4)
Und des wohlgeborenen Herren Otto *5) Graf zu Holstein-Schaumburg und Sternberger Herrn zu Gemen *6) unsere gnädigsten und gütigsten Herren
also von Römisch Kayserlicher (Kaiser) Majestät Unserem allergnädigsten Herren bestellte Vormünder, (des) verstorbenen Herren Ernst Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
(seinem) hinterlassene jungen Herrscher und Erben *1). Den Erbaren (ehrwürdigen) und besten Jürgen von Bodendorf und seine in gerade Linie männlichen Lehenserben zu einer
rechten treuen Manslehne belehnt haben, und belehnen gegenwärtig in Kraft dieses Briefes mit nachfolgend beschriebenen Gütern, nämlich mit
mit dem Zehnten in Ochterdingen, mit zwei Höfen in Woltersdorf, mit zwei Höfen in Lechtenberge, und einem wüsten (leeren) Hof ebenfalls dort,
zwei Höfe in Tarmitze, mit zwei Höfen zu Wittzeze, zwei Höfen in Witfetze, einem Hof zu Bussone, einem Hof zu Swienau,
Einem Hof zu Schloneue, einem Hof zu Hagen, mit einem Hof im Dorf Retze gelegen, mit einem dortigen Stück Landes (Landstück), mit zwei
Höfen im Dort Jetzen vor Lüchow gelegen, mit dem Hof und Gut in Ippendorf gelegen, mit zwei Höfen im Dorf Wolters-
dorf, mit einem Hof im Dorf Dangesdorf, mit einem Meyerhof in Oerrel bei Munster gelegen, mit zwei Höfen in Reuen-
dorf, in der Vogtei Lüchow, mit drei Höfen in Toltzefantze, mit einem Burglehn in Bleckede, einem kleinen Hof in Bruchdorf
mit einem Hof innerhalb Lüchow, mit einem Hof in Hallichdorf bei Ueltzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Wolterdorf, mit seinen
Zubehörungen, einem wüsten (leeren) Hof und einer Kate in Britlingen, einem Hof in Bussus, mit einem wüsten (leeren) Hof in Penzkow, mit
Einem Hof in Lübbow, mit einer Windmühle vor Woltersdorf, und mit dem Meyerhof in Hanstedt bei Ueltzen, mit seinem In- und
Zubehörungen, mit allen diesen oben beschriebenen gütern In- und Zubehörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten, wie sie sich befinden im Holz (Wald),
Feld, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man die benennen mag (um) nichts zu vergessen. Geigemohr? Stathalter und Rathe,
wollen von unser gnedigen Herren wegen dem erwähnten Jürgen von Bodendorf und seinen Erben, solcher guter rechter (aufrichtig)
bekennender Herr und Wahrende sein, wo, wann und wie oft Ihnen Not tut und Bedarf ist, und sie das von uns fordern, oder
einfordern lassen. Doch unser gnädiger Herr und ein Jeder, der an seinen Rechten unbeschadet ist, Er und seine Erben sollen auch
von jetzt an (in Zukunft) solch guter zu Lehen sich trauen, verdienen und empfangen wie(es) Lehnsmannes Recht und Gewohnheit ist. Und haben da-
für vom erwähnten Jürgen von Bodendorf Gelöbnis und eid empfangen, dass er unsern gnädigen Herren getreu und hold (gewogen)
sein will. Dies zu beurkunden haben (wir) unsern gnädigen Herrn Serrebt an diesen Brief zur Bestätigung sein Pin (für Pinser = kleines Siegel, auf Siegelring) anbringen lassen. Nach Christi un-
sers Herrn Geburt, im Tausendfünfhundert und Neunundvierzigsten Jahre, montags nach Judica.*7) Dass ich auch zukünftig solche
Güter getreulich vorstehen darf vorstehen und verdienen, Ihrer fürstlichen Gnaden zum wohl (zum Nutzen) verbürgen und Schaden abwenden auch dies zu tun ist eines ge-
treuen Lehensmann seinem Herrn zu tun schuldig und verpflichtet, ohne Hinterlist (Heimtücke).*8) . Das zu beurkunden habe ich mein Petschaft an diesem
Brief anbringen lassen. Nach Christi Geburt im Tausendfünfhundert und Neunundvierzigsten Jahre, montags nach Judica. *7)
Erläuterungen:
*1) Aus einer anderen Urkunde im Arcinsys (Dep. 30 A Nr. 50 (1523) und 74 (1560) des Landesarchivs geht folgendes über die Interimsregierung hervor:
Statthalter Thomas Grote, Kanzler Balthasar Klammer (Clamer), Lizenziat der Rechte, Großvogt Georg (Jürgen) von der Wense und Dr. jur. Joachim Möller belehnen (in dieser anderen Urkunde auf Befehl Adolfs III. von Holstein-Schaumburg, Erzbischof und Kurfürst von Köln, und Ottos IV., Grafen von Holstein-Schaumburg, als Vormünder der Erben des Herzogs Ernst I. von Braunschweig und Lüneburg (Celle) ) (...)
*2) Herzog Franz Otto war noch Minderjährig als sein Vater 1546 starb, daher regierte bis zu seiner Volljährigkeit 1555 eine Interimsregierung:
Franz Otto (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
Vertrag über die zwischen ... Heinrich und Wilhelm Herzögen zu Braunschweig ... - Google Books Darin auch: Rom. Kays. Matt. Matt. steht demnach für Majestät:
Scriptores rerum silesiacarum - Verein für Geschichte Schlesiens - Google Books
*3) Erzbischof Adolf III von Köln Adolf von Schaumburg – Wikipedia
*4) Herzogtum Westfalen und Engern Herzogtum Westfalen – Wikipedia
*5) Otto IV Otto IV. (Schaumburg) – Wikipedia
*6) Herrschaft Gehmen (Gemen) Herrschaft Gemen – Wikipedia
*7) Judica = fünfter Sonntag der Fstenzeit Passionssonntag – Wikipedia
*8) geferde = Arglist, Heimtücke, Untreue, ›geferde‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS ›gefahrde‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Lehnrevers des Jürgen von Bodendorf für Herzog Franz Otto - 10. April 1557 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 218
Zusammengefaltete Urkunde - Titelseite:
Jorgen von Bodendorff
Abschrift:
Ich Jorg von Bodendorff Bekenne vor mich meine Erben und alfsweme. Nachdem der durchleuchtig Hochgeborn Fürst und Herr Herre
Frantz Otto Hertzog zu Braunschweig und Lunenburg mein gnediger Herr mich und meine manliche leibs Lehens Erben mit nachbeschriebenen
gütern gnediglich belehenet hat, wie solchs seiner fürstlichen gnaden Lehenbrieff aussweiset, von Worten zu Worten also lautened:
Von gottes gnaden wir Frantz Otto Hertzog zu Braunschweig und Lunenburg Bekennen und thun kundt In und mit crafft dieses Brieffs vor
allermeniglich, das wir den Erbarn unsern lieben getreuwen Jorge von Bodendorff und seine manliche leibs Lehens Erben zu einem werhten
manlehene wie mans Lehens werht ist, belehenet haben, und belehenen sie In und mit crafft dieses briefes mit nachbeschriebenen gütern
Nemlich mit dem gantzen dorffe Wiserstorff, mit dem Zehenden doselbs, mit Zweien Hoffen und einer Koten zum Steinbecke und dem Ze-
henden doselbs, mit der molen zu Schweimbecke, mit dem Zehenden zu Ochterdinge, mit zwen Hoffen zu Wolterstorff mit zwen Hoffen
zu Lichtenberge, zwen Hoffen zu Termitze, zwen Houen zu Witsetze, zwen Houen zu Witfetze , einem Hoffe zu Bussene, einem Houe zu Schwe-
iau, enem Hoffe zu Schlonene, einem Hoffe zu Hagen, mit einem Hoffe belegen im dorff zu Retze, mit einer Hufe Landes doselbs
mit zwen Hoffen Im dorff Zu Jetzen vor Lüchow belegen, mit dem Hoffe und gude belegen zu Ippendorff, mit zweien Hoffen Im dorff
zu Wolterstorff, mit einem Hoffe Im Dorff zu Dangenstorff, mit einem Meigerhoffe zu Orle belegen bey Munster, mit zweien (Ho-)
hoffen zu Reuenstorff, In der Vogtey zu Lüchow, mit dreyen Hoffen zu Toltzefantze, mit einem burglehen zu Blekede, einem Houelie be-
legen zu Bruchtorff, mit einem Hofe bynnen Lüchow, mit einem Hofe zu Hallichtorppe bey Ultzen, mit einem wonhofe zu Wolterstorff
mit seiner Zubehorunge, einem wüsten Hofe und einer Koten zu Britlinge, mit einem Hofe zu Zöll? mit einem wüsten Hoffe zu
Penzkow, mit einem Hofe zu Lübbow, mit einer wintmolen vor Wolterstorff, und mit dem Meyerhoue zu Hanstede bey Ultzen mit
seiner In und Zubehorungen mit aller dieser obgeschriebenen güter In und Zubehorungen, nutzungen und gerechtikeitenn, wie die
belegen sein, In Holtze, Velde, Wasser, Wischen und Weiden, wie man die benennen mag nichts ausbescheiden. Und wir obgemelter
furst wollen Ihme und seinen mitbeschrieben solcher güter ein rechter bekenniger Herr und warende sein, wo, wan, und wie offt Ihnen
der Zuthun, und sie von uns feischen oder heischen *2) lassen. Doch und an unserm und einen Jeden an seinem rechten unschedlich.
Des zu Urkundt haben wir disen brieff mit eigener Hande underschrieben, und unser fürstlich Ingesiegell wissentlich daran heissen
hangen. Der gegeben ist nach Christi unsers lieben Herren geburt Im tausent fünftthundert und sieben und fünfftzigisten Jhare
Sonnabents nach Judica. Das Ich und meine manleibs lehens erben solche güter getreulich wolle vorstehen, verdienenn
und seiner fürstlichen gnaden und derselbigen erben böstes (bestes) wissen und argestes wenden und darum thun sollen und wollenn
was getruwe lehenleute Ihren LehenHerren Zuthun schuldig und pflichtig sein. Des zu Urkundt hab Ich mein pitzschior*3) an Diesenn
brieff gehangen. Der gegeben ist nach Christi unsers Herren geburt Im tausent fünffhundert und sieben und fünffizigistem
Jahre, Sonnabents nach Judica.
Übersetzung:
Ich Jorg von Bodendorf bekenne vor mir (und) meinen Erben und Jeden. Nachdem der durchlautige hochgeborene Fürst und Herr Herr
Franz Otto Herzog zu Braunschweig und Lüneburg mein gnädiger Herr mich und meine in gerader Linie männlichen Lehenserben mit nachfolgend beschriebenen
Gütern gnädiglich belehnt hat, wie dies seiner fürstlichen Gnaden Lehenbrief ausweißt, der wörtlich lautet:
Von Gottes Gnaden wir Franz Otto Herzog zu Braunschweig und Lüneburg bekennen und geben bekannt durch und kraft dieses Briefes vor
jedermännig (jeden), dass wir den ehrbaren unsern lieben getreuen Jorge von Bodendorf uns seine in gerader Linie männlichen Lehenserben zu einem geschätzten (wertgeschätzten)
Mannlehen wie Mannes Lehen (es) Wert ist, belehnt haben und belehnen es durch und mit kraft dieses Briefes mit (den) nachstehend beschriebenen Gütern,
Nämlich mit dem ganzen Dorf Wisersdort, mit dem dortigen Zehnten, mit zwei Höfen und einer Kate in Steinbeck und dem ()
dortigen Zehnten, mit der Mühle in Schweimbecke, mit dem Zehnten zu Ochterdingen, mit zwei Höfen in Woltersdorf, mit zwei Höfen
in Lichtenberge, zwei Höfe in Termitze, zwei Höfen in Witsetze, zwei Höfe in Witfetzte, einem Hof in Bussene, einem Hof in Schwienau,
(), einem Hof zu Schlonene, einem Hof zu Hagen, mit einem Hof im Dorf Retze gelegen, mit einer dortigen Hufe Landes (Hufe = Flächenmaß) (vorher hieß es immer Stück Land)
mit zwei Höfen im Dort Jetzen vor Lüchow gelegen, mit dem Hof und gut in Ippendorf gelegen, mit zwei Höfen im Dorf
Woltersdorf, mit einem Hof im Dorf Dangesdorf, mit einem Meigerhof in Oerrel bei Munster gelegen, mit zwei (Ho-)
Höfen in Reuenstorf in der Vogtei Lüchow, mit drei Höfen zu Toltzefantze, mit einem Burglehen in Bleckede, einem kleinen Hof ()
in Bruchtorf, mit einem Hof innerhalb Lüchow, mit einem Hof zu Hallichtorf bei Ueltzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Woltersdorf
mit seinen Zubehörungen, einem wüsten (leerstehenden) Hof und einer Kate zu Britlingen, mit einem Hof zu Borstell, mit einem wüsten (leeren) Hof zu
Penzkow, mit einem Hof in Lübbow, mit einer Windmühle vor Woltersdorf, und mit dem Meyerhof in Hanstedt bei Ueltzen mit
seiner In- und Zubehörungen mit allen diesen zuvor (oben) beschriebenen Gütern In- und Zubehörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten wie sie
sich befinden im Holz (Wald), Feld, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man die benennen mag (um) nichts zu vergessen. Und wir oben genannter
Fürst wollen Ihm und seinen mit genannten (mit erwähnten) dieser Güter ein aufrichtiger bekennender Herr du Wahrender sein, wo, wann und wie oft Ihnen
Dies hinzufügen und sie von uns Blut vergießen oder fordern lassen. Doch uns unserm und einen Jeden an seinen Rechten schadlos (halten).
Dies zu beurkunden haben wir diesem Brief mit eigener Hand unterschrieben und unser fürstliches Siegel zur Bestätigung daran anbringen
lassen. Der gegen ist nach Christi unseres lieben Herrn Geburt im Tausendfünfhundert und siebenundfünfzigsten Jahre
sonnabends nach Judica. Dass ich und meine in gerader Linie männlichen Lehenserben solche Güter getreulich vorstehen wollen, verdienen
und seiner fürstlichen Gnaden und dessen Erben zum wohl (zum Nutzen) verbürgen und Schaden abwenden auch tun sollen und wollen
was getreue Lehensleute ihren Lehensherrn (gegenüber) zu tun schuldig und verpflichtet sind. Dies zu beurkunden habe ich mein Petschaft an diesen
Brief anbringen lassen. Der gegeben ist nach Christi unseres Herrn Geburt im Tausendfünfhundert und siebenundfünfzigsten
Jahr, sonnabends nach Judica. (= Passionssonntag = der fünfte Sonntag der Fastenzeit)
*1) obgemelter (=obgemeldter) = oben genannter Ob (1) - Zeno.org obgemeldet – Schreibung, Etymologie, Beispiele | DWDS
*2) feischen oder heischen = feischen = Blut vergießen / heischen = verlangen, fordern ›feischen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
›heischen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Heischen - Zeno.org
*3) Petschaft (Pitsch) Petschaft, das - Zeno.org ›petschaft‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Meierhof Bedeutung: Hof eines Verwalters einer gutsherrlichen Landwirtschaft (adlig oder geistlich) Meierhof – Wikipedia
Lehnrevers des Jürgen von Bodendorf für die Herzöge Heinrich und Wilhelm den Jüngeren - 18. Oktober 1560 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 219
Zusammengefaltete Urkunde - Titelseite:
Jorg von Bodendorff
Beim übrigen Text handelt es sich um den durchscheinenden Text der Urkunde.
Abschrift:
Ich Jorg vonn Bodendorff Bekenne und thu Kundt gegen menniglichens Nach dem die Durchlauchtigen Hochgeboren fursten und Herren Herr Heinrich unnd Her Wilhelm Der Jün-
gere gepruder Hertzogen Zu Braunschweig und Lunenburg meine gnedige Herren mich und meine manliche Leibs Lehen erben mit nachbeschreben gutern gnediglich
belehnet haben Inhalts Ihrer f. g. lehenpriefs der von worten Zu worten lautet wir folget Vonn gottes gnaden wir Heinrich und Wilhelm Der Jüngere gepruder Hertzo-
gen zu Braunschweig und Lüneburg e Bekennen und thun kundt hiemit Jegen menniglichen, Das wir den Ehrbarn unseren Lieben getruwen Jorgen vom Bodendorff
und seine manliche Leibs Lehen erben die rechtens Linne Dall vonn seinen Leibe geboren Zu meinen rechten erbmanlehen, wie manlehens Werht Ist belehnet haben und beleh-
nen sie Jegenwertigen Hirmit und In craft dieses priefs mit vorbeschrieben gutern, Nemlich mit dem gantzen Dorfe Widerstorf, mit dem Zehenden Darselbs, mit zwe-
en Hofe und einer Koten Zum Steinbecke, unnd den Zehenden Doselbs, mit der molen Zu Schweinbecke, mit dem Zehenden Zu Ochterdinge, mit zween Hofen Zu Wolt-
terstorf, mit Zween Hofen Zu Lechtenberge, Zween Hofen Zu Termitze, mit Zweien Houen Zu Witzetze, zweien Hofen Zu Weitfetze, einem Hofe Zu Bussene, einem
Hofe Zu Schweiau, einem Hofe Zu Schloune, einem Hofe Zu Hagen, mit einem Hofe belegen Im Dorfe Zu Retze, mit einer Houe Landes Doselbs, mit Zweien Koten
Im Dorf Zu Jetzen vor Lüchow belegen, mit dem Hofe und Gute belegen Zu Ippendorff, mit Zweien Hofen Im Dorf Zu Wolterstorf, mit einem Hofe Im Dorfe
Zu Dangenstorf, mit einem Meierhofe Zu Orle belegen bey Munster, mit zweien Hofen belegen Zu Reuenstorff In der Voigtey Zu Lüchow, mit dreien
Hofen Zu Toltzefantze, mit einem burchlehne Zu Blekede, einem Houelie belegen Zu Bruchtorff, mit einem Hofe binnen Lüchow, mit einem Hofe Zu Hallich-
torf bey Ullezen, mit einem wonhofe zu Wolterstorf, mit seiner Zubehorunge, einem wüsten Hofe und einer Koten Zu Britlinge, mit einem Hofe Zu Bhorstell,
mit einem wüsten Hofe Zu Pentzkow, mit einem Hofe Zu Lübbow, mit einer Windmolen vor Wolterstorf und mit dem Meierhofe Zu Hanstede bey Ullezen
mit seinen In und Zubehorunge, Mit aller der obgeschriebenen guter In und Zubehorungen, nutzungen und gerechtigkeiten, wie Die belegen sein
In Holtze, velde, waßer, wischen und weiden, wie man Die benennen mag, nichts ausbescheiden, Unnd wir obgemelte fursten haben Darauf vonn gedachten
Jorgen vonn Bodendorf gepürliche Lehenspflicht genommen Und wollen Ihme und seinen mitbeschrieben solchen vorgeschriebenen güter Rechte be-
kennige Herren unnd Warende sein, wan und wie oft Ihnen Des Zuthunde Ist, und sie eß von uns eschen werden, Doch uns an unserem und einem Je-
den an seinem Rechten unschedlich Ohne gefehrd, Des Zu urkunde haben wir Diesen prief mit eigenen Handen underschrieben, unnd unser furstlich
Ingesiegell wissentlich daran heißen hangen, Der gegeben Ist nach christi unsers Herren gepurt Im tausent fünfhundert und sechtzigisten Jhare
am Donnerstage nach anthony Daß ich demnach will Ihren f. g. unnd derselben erben getruwe unnd Hold sein und selbigen gutern getruwelich
vorstehen Die selben verdienen, und mich Jegen Ihre f. g. In alletwege gehalten ?? wie einem getreulichen Lehenmanne zuthunde, alles getreulich
unnd ohne gefehrde, Des Zu urkundt habe ich diesen prief mit meinem angebornen petschaft besiegelt, Der gegeben Ist nach Christi unseres Her-
ren gepurt Im tausent fünfhundert und sechtzigisten Jhare, am Donnerstage nach anthony.
Übersetzung:
Ich Jorg von Bodendorf bekenne und gebe bekannt allen Männern. Nachdem die durchlauchtigen hochgeborenen Fürsten und Herren, Herr Heinrich*1) und Herr Wilhelm der Jün-
gere*2), Gebrüder Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, meine gnädigen Herren mich und meine in gerader Linie männlichen Lehenserben mit nachfolgend beschriebenen Gütern in gnädiger Weise
belehnt habengemäß Inhalt ihres von fürstlichen Gnaden Lehnbriefes der wörtlich lautet wie folgt: Von Gottes Gnaden wir Heinrich und Wilhelm der Jüngere, Gebrüder Herzö-
ge zu Braunschweig und Lüneburg, bekennen und geben hiermit bekannt allen Männern, dass wir den ehrbaren unseren lieben getreuen Jorgen (Jürgen) von Bodendorf
und seine in gerader Linie männlichen Lehenserben die wie vorgeschrieben in gerader Linie von ihnen abstammen, zu meinem rechtmäßigen Erbmannslehen, wie Manneslehen es Wert ist belehnt haben und beleh-
nen sie Gegenwärtige hiermit und in kraft dieses Briefes mit vorbeschriebenen Gütern, nämlich die dem ganzen Dorf Widerstorf einschließlich des dortigen Zehnten, mit zwei
Höfen und einer Kate in Steinbeck und dem dortigen Zehnten, mit der Mühle zu Schweinbecke, mit dem Zehnten in Ochterdingen, mit zwei Höfen in Wolt-
tersdorf, mit zwei Höfen in Lichtenberge, zwei Höfe in Termitze, mit zwei Höfen in Witzetze, zwei Höfen in Weitfetze, einem Höf in Bussene, einem
Hof in Schwienau, einem Hof in Schloune, einem Hof in Hagen, mit einem im Dorf Retze liegenden Hof sowie mit einem dortigen Stück Landes (Landstück), mit zwei Katen
gelegen im Dorf Jetzen vor Lüchow, mit dem in Ippendorf liegenden Hof und dem Gut, mit zwei Höfen im Dorf Woltersdorf, mit einem Hof im Dorf
Dangenstorf, mit einem Meierhof in Oerrel bei Munster gelegen, mit zwei Höfen gelegen in Reuens-torff in der Vogtei Lüchow, mit drei
Höfen in Toltzefantze, mit einem Burglehen in Blecke, einem in Bruchdorf liegenden kleinen Hof, mit einem Hof innerhalb von Lüchow, mit einem Hof in Hallich-
torf bei Uelzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Woltersdorf, mit allem was dazu gehört, einem leerstehenden Hof und einer Kate in Britlingen, mit einem Hof zu Borstel,
mit einem leerstehenden Hof in Pentzkow, mit einem Hof in Lübbow, mit einer Windmühle vor Woltersdorf und mit dem Meierhof in Hanstedt bei Uelzen
mit allem Inventar und alles was dazu gehört, mit allem, was zu den oben beschrieben Gütern an Inventar und Zubehörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten gehört, wie diese liegen
Im Holze (Wald)m Felde, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man sie nennen mag, um nichts zu vergessen (auszuschließen), und wir oben genannter Fürst haben darauf vom genannten
Jorgen von Bodendorf gebührende Lehenspflichten eingefordert und wollen ihm und seinen Mitgenannten diese vorgeschrieben Güter Rechte be-
kennende Herren und Bewahrende sein, wann und so oft es erforderlich ist und sie es von uns (an-) fordern werden, jedoch uns an unserem und einem Je-
den an seinen Rechten unbeschadet ohne Hinterlist. Dies zu beurkunden haben wir diesen Brief mit eigenen Händen unterschrieben und unser fürstliches
Siegel zur Bestätigung daran anbringen lassen. Dies geschah nach Christi unseres Herrn Geburt im Tausendfünfhundert und sechzigsten Jahre
am Donnerstag nach Antonius. Dass ich demnach will ihrer fürstlichen Gnaden und derselben Erben getreu und hold sein und selbige Güter getreulich
vorstehen, diese auch verdienen und mich gegenüber Ihre fürstliche Gnaden überall (immer) behüten (bewahren) wie es einem treuen Lehensmann entspricht, aller in Treue
und ohne Hinterlist. Das zu beurkunden habe ich diesen Brief mit meinen Familien-Siegel besiegelt. Dies geschah nach Christ unseres Herrn
Geburt im Tausendfünfhundert und sechzigsten Jahre, am Donnerstag nach Antonius.*3)
*1) Heinrich Heinrich (Braunschweig-Dannenberg) – Wikipedia
*2) Wilhelm der Jüngere Wilhelm der Jüngere (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
*3) 17. Januar Antonius der Große – Wikipedia
Lehnrevers des Hartwig von Bodendorf für Herzog Wilhelm den Jüngeren - 30. August 1586 -
Abschrift:
Ich Hardwig von Bodendorff Bekenne und thue kundt hirmitt Jegen Menniglichen - Nachdem der Durchleuchtiger Hochgeborner Furst und Here Here Wilhelm der Jüngere
Hertzog Zu Braunschweig und Lüneburgk mein gnediger Furst und Herr mich alß den Eltisten mit Zubehueff meines Brudern Wollerten von Bodendorff und unsern menliche leibs Lehen Erben mitt
nachbeschrieben gutern gnediglich belehnet hatt, Inhalt seiner f. G. Lehenbrieff von Worten zu Worten also lautende: Von Gottes gnaden Wir Wilhelm der Jünger Hertzog zuu
Braunschweig und Lüneburgk, Bekennen und thun kundt hirmit Jegen meniglichen, Daß wir dem Erbarn unsern lieben getreuwen Hardtwich von Bodendorff alß den Eltesten mit Zubehueff
seines Brudern Wollerdt und Ihre Manliche Leibb Lehen Erben, Die Rechten Linien Dahl von Ihrem Leibe geboren, zu einem Rechten ErbManlehen, wie Manlehens Recht ist belehnet haben, belehnen
sie hirmit Jegenwertigen und In crafft dieses brieffs, mit nachbeschrieben gutern, Nemblich mit dem gantzen Dorff Widerstorff, mit dem Zehenden Daselbst, mit zweien Hoffen und einer Koth
Zum Steinbecke, und dem Zehenden Daselbst, mit der Mhulen zu Schwembecke, mit dem Zehenden zu Ochterdinge, mit zweiten Hofen Zu Wolterstorff, mit zweien Hoffen zu Luhtenberge, zweien
Hofen Zu Termitze, mit Zweien Hofen Zu Witzetze, Zweien Hofen Zu Witfetze, einem Hofe Zu Bussene, einem Hoffe Zu Schweiau, einem Hofe Zu Schlounen, einen Hofe Zu Hagen, mit einem Hofe belegen Im
Dorff Zu Retze, mit einer Huue Landt doselbst, mit Zweien Hofen Im Dorffe zu Felgen vor Lüchow belegen, mit dem Hofe und gute belegen Zu Ippendorff, mit zweien Hofen Im Dorff zu Wolters-
dorff, mit einem Hofe Im Dorffe Dangenstorff, mit einem Meier-Hofe Zu Orle belegen bey Munster, mit Zweien Hofen belegen Zu Reuenstorff In der Voigtei zu Lüchow, mit dreien Hofen Zu Toltzefantze,
mit einem Burglehen Zu Bleckede, dem Sattelhofe Zu Woltersdorff, mit Zweien Houen dreien Koten, Wischen und Holzungen, Alß Zu dem selben Hoffe gehoret, welchen sie von denen
von Dannenberg wie einen Hoff Zu Bruchtorff Im Tausch bekomen haben, mit einem Hofe binnen Luchow, mit einem Hoffe Zu Halligtorff bey Vltzen, mit einem wonhoffe Zu Wolters-
dorff mit seiner Zubehorunge, einem wusten Hofe und einer Koten Zu Britlinge, mit einem Hofe Zu Bhorstell, mit einem wusten Hofe Zu Wentzkow, mit einem Hofe Zu Lubbow,
mit einer Windtmhulen vor Wolterstorff, und mit dem Meierhofe Zu Hanstede bey Vltzen, mit seiner ein und Zubehörunge, Mitt alle dieser obbeschriebenen guter ein und Zu-
behorungen, nutzungen und gerechtigkeiten wie die belegen sein, In Holtze, Velde, Waßer, Wischen und weiden, wie man die benennen mag nichts außbescheiden. Und
wir obgemelter Furst haben darauff von gedachtem Hardtwich von Bodendorff gebürliche Lehenspflicht genohmen, Und wollen Ihme und seinen mitbeschrieben solcher vor
geschriebenen guter rechter bekenniger Herr und wahrende wesen, wan und wie offt Ihnen des Zu thundest, und sie es von uns Eschen werden. Doch uns an unseren
und einem Jeden an seinem Rechten unschedtlich, ohne gefehrde, Daß Zu Urkundt haben wir Diesen brieff mit eigen Handen underschrieben Und unser Furstlich Ingesie-
gell wissentlich daran heisen hangen. Der gegeben ist nach Christi unsere erlosers und seligmachers geburdt, Tausendt fünff Hundert und Im Sechs und Achtzigsten
Jahre, Am Dreißigsten Tag des Monats Augusti. Daß ich demnach und meiner mitbeschriebene sollen und wollen solchen gutern getreulich vorstehen unnd verdienenn
Sei Seiner F.(fürstl.) G.(naden) bestes wißen und Argestes wenden, Auch Darvon ihme was getreuwe LehenLeuthe, Ihrem Lehenhern Zuthun schuldig und pflichtig sein. Das zu Urkundt
heb Ich diesen brieff mit eigenen Handen underschrieben, Und mein Pitzschier wissentlich daran laßen hangen. Der gegeben ist am Dingstag nach Bartholomey Nach
Christi unsers erlösers geburdt, Tausent Funff Hundert und Im Sechs und Achtzigsten Jahre.
Hartwich van Bodendorff
Eigne Hant
Übersetzung:
Ich Hartwig von Bodendorf bekenne und geben hiermit jedermann bekannt. Nachdem der durchlauchtige hochgeborene Fürst und Herr, Herr Wilhelm der Jüngere,
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, mein gnädiger Fürst und Herr mich als den Ältesten unter Einbeziehung meines Bruders Wollert von Bodendorf und unsern in gerade Linie männlichen Lehenserben mit
nachfolgend beschriebenen Gütern gnädigerweise belehnt hat. Der Inhalt seines von fürstlichen Gnaden Lehenbriefs lautet wörtlich: Von Gottes Gnaden Wir Wilhelm der Jüngere *1), Herzog zu
Braunschweig und Lüneburg, bekennen und geben hiermit jedermann bekannt, dass wir dem erbaren unseren lieben getreuen Hartwich von Bodendorf als den Ältesten unter Einbeziehung
seines Bruders Wollert und ihre in gerader Linie männlichen Lehenserben, die rechtlich in gerader Linie von ihnen abstammen, zu einem rechtlichen Erbmannslehen, wie es bei einem Mannlehen rechtlich vorgeschrieben ist, belehnt haben, belehnen
sie hiermit gegenwärtig und kraft dieses Briefes, mit den nachfolgend beschrieben Gütern, nämlich mit dem ganzen Dorf Widerstorf einschließlich dem dortigen Zehnten, mit zwei Höfen und einer Kate
In Steinbeck und dem dortigen Zehnten, mit der Mühle in Schwembeck, mit dem Zehnten zu Ochterdingen, mit zwei Höfen in Woltersdorf, mit zwei Höfen in Lichtenberge, zwei
Höfen in Termitze, mit zwei Höfen in Witzetze, zwei Höfen in Witfetze, einem Hof zu Bussene, einem Hof in Schwienau, einem Hof in Schlounen, einen Hof in Hagen, mit einem Hof gelegen im
Dorf Retze, mit einem dortigen Stück Land (Landstück), mit zwei Höfen im Dorf zu Felgen vor Lüchow gelegen, mit dem Hof und dem Gut in Ippendorf gelegen, mit zwei Höfen im Dorf Wolters-
dorf, mit einem Hof im Dorf Dangenstof, mit einem Meierhof in Oerrel bei Munster gelegen, mit zwei Höfen in Reuenstorf in der Vogtei Lüchow, mit drei Höfen in Toltzefantze,
mit einem Burglehen in Blecke, dem Sattelhof (Herrenhof, Gutshof) in Woltersdorf, bestehend aus zwei Höfen, drei Katen, Wiesen und Holzungen (Wälder), die alle zum diesem Hof gehören, welche sie von denen (der Familie)
von Dannenberg sowie einen Hof in Bruchtorf im Tausch bekommen haben, mit einem Hof innerhalb Lüchows, mit einem Hof in Hallichtorf bei Uelzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Wolters-
dorf mit allem was dazu gehört, einem leerstehenden Hof und einer Kate in Britlingen, mit einem Hof in Borstel, mit einem leerstehenden Hof in Wentzkow, mit einem Hof in Lübbow,
mit einer Windmühle vor Woltersdorf, und mit dem Meierhof in Hanstedt bei Ueltzen, mit seinen Inventar und allem was dazu gehört, mit allem in diesen vorstehend beschriebenen Gütern (vorhandenem) Inventar und Zu-
behörungen, Nutzungen und Gerechtigkeiten wie sie liegen im Holze (Wald), Feld, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man sie auch benennen mag, um nichts auszuschließen (zu vergesen). Und
wir oben genannter Fürst haben darauf vom erwähnten Hartwig von Bodendorf gebührende Lehenspflicht verlangt, und wollen ihm und seinen Mitgenannten die vor-
geschriebenen guten und rechtlich bekennenden Herren und Bewahrende sein, wann und wie oft sie danach verlangen und sie es von uns (ein-)fordern werden. Jedoch uns an unseren
und einem Jeden an seinen Rechten unbeschadet ohne Hinterlist. Dass zu beurkunden haben wir diesen Brief mit eigenen Händen unterschrieben und unser fürstliches Siegel
zur Bestätigung daran anbringen lassen. Dies geschah nach Christi unseres Erlösers und Seligmachers Geburt (im Jahr) Tausendfünfhundert und sechsundachtzig
Jahr, am dreißigsten Tag des Monats August. Dass demnach ich und meine Mitgenannten diesen Gütern getreulich vorstehen sollen und wollen und (diese auch) verdienen
Sei seiner fürstlichen Gnaden beste Gewissheit und (dass wir) Böses (Arges) abwenden, auch davon was (ihm) getreue Lehensleute ihrem Lehnsherren (gegenüber) zutun schuldig und pflichtig sind. Das zu beurkunden
habe ich diesen Brief mit eigenen Händen unterschrieben und mein Petschaft zur Bestätigung daran anbringen lassen. So geschehen am Dienstag nach Bartholomäus nach
Christi unseres Erlösers Geburt, (im) Tausendfünfhundert und im Sechsundachtzigsten Jahre.
Hartwig von Bodendorf
Eigene Hand
Erläuterung:
*1) Wilhelm der Jüngere Wilhelm der Jüngere (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
Lehnrevers des Hartwig von Bodendorf für Herzog Ernst II - 24. Januar 1594 -
© NLA HA Celle Or. 30, Nr. 221
Badendorff
R
Anno 94
24. January
Vorbemerkung zur Urkunde
Sehr schlecht lesbare Urkunde, die von mir nur durch Zuhilfenahme der vorangegangenen Urkunde gelesen und übersetzt werden konnte.
Abschrift:
Ich Hartwig von Bodendorff Bekenne und thue hirmitt kundt, Jegen Allemenniglichen - Nachdem der Durchleuchtiger Hochgebor-
nen Furst und Herr, Herr Ernst Hertzog Zu Braunschweig und Lüneburg meinem gnediger Herr mich mit nachbeschrieben gutern
gnediglich belehnet hat, Inhalts seiner f. G. Lehenbrieff von worten zu worten lautende wie folget: Von Gotts gnaden
Wir Ernst Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg, bekennen und thun kundt hirmit Jegen Meniglichen, Daß wir dem
Erbarn unsern lieben getreuwen Hartwichen von Bodendorff alß den Eltesten mit Zu behueff seines Brudern Wollerdt
und Ihr Manliche Leibes Lehen Erben, Die Rechten Linien Daal von Ihrem Leibe geboren, zu einem Rechten ErbManlichen,
wie Manlehens Recht ist belehnet haben, belehnen sie hiemit Jegenwertigen in krafft dieses prieffs, mit nachbeschrie-
benen gutern, Nemblich mit dem gantzen Dorff Widerstorff, mit dem Zehenden daselbs, mit zweien Hoffen und einer
Koten Zu Steinbecke, und dem Zehenden (Wort nicht lesbar) Daselbs, mit der Muhlen zu Schwembecke, mit dem Zehenden zu Ochterding,
mit Zween Hoffen Zu Wolterstorff, mit zweien Hoffen zu Luhtenberge, Zweien Hofen Zu Termitze, mit Zweien Hoffen Zu Witzetze,
Zweien Hoffen Zu Witfetze, einem Hoffe Zu Bussene, einem Hoffe Zu Schweiau, einem Hoffe Zu Schloune, einen Hoffe Zu
Hagen, mit einem Hoffe belegen im Dorffe Zu Retze, mit einer Huue Landt daselbs, mit Zweien Hoffen Im Dorffe zu
Felgen vor Lüchow belegen, mit dem Hoffe und gute belegen Zu Ippendorff, mit Zweien Hoffen Im Dorff zu Wolterstorff
mit einem Hofe im Dorffe Dangenstorff, mit einem Meyer-Hoffe Zu Orle gelegen bey Munster, mit Zweien Hoffen gelegen
Zu Reuenstorff In der Vogtey zu Lüchow, mit dreien Hofen Zu Toltzefantze, mit einem Burglehen Zu Blekede, dem Sattelhofe
Zu Woltersdorff, mit Zweien Hofen dreien Koten, Wischen und Holzungen, Als Zu demselben Hoffe gehoret, welchen
sie von denen von Dannenberg vor einem Hoff Zu Bruchtorff Im Tausch bekommen haben, mit einem Hoffe bynnen
Luchow, mit einem Hoffe Zu Halligtorffe bey Vltzen, mit einem wonhoffe Zu Woltersdorff mit seiner Zubehorung, einem
wusten Hoffe und einer Koten Zu Britling, mit einem Hoffe in Borstel, mit einem wusten Hoffe Zu Wentzkow, mit
einem Hoffe Zu Lubbow, mit einer Windtmuhlen vor Wolterstorff, und mit dem Meierhoffe Zu Hanstede ey Vltzen,
mit seinen In und Zubehörung, Mit aller diesen obgeschriebenen guter In und Zubehorungen, nutzungen und
gerechtigkeiten wie die belegen sein, In Holtze, Velde, Wasser, Wischen und Weiden, wie man die benennen mag
nichts ausbescheiden. Und wir obgenwalter Furst haben darauff von gedachtem Hardtwig von Bodendorff
gebürliche Lehenspflicht genommen, und wollen Ihme und seinen mitbeschrieben solcher vorgeschriebenen Guter
rechter bekenniger Herr und wahrende wesen, wann und wie offt sie Das Zuthunde ist, und sie es von uns Eschen
werden. Doch uns an unsern und einem Jeden an seinem Rechten unschedtlich, One Gefehrde, Daß
Zu Urkunde haben wir diesen Prieff mit eigen Handen underschrieben Und unser fürstlich Ingesiegell wissentlich
darann heisen hangen. Der gegeben ist nach Christi unsern Heren und Erlösers geburdt, Tausent fünff
Hundert und im Vier und Neunzigsten Jare, am 24. January. Das demnach ich und meine mitbe-
schriebene sollen und wollen sein ihme Getreuliche und holde vorstehen und darvon ihme was getruwe LehenLeuthe,
Ihrem Lehenhern Zuthun schuldig sein wie dieselben ??? und seiner F.(fürstl.) G.(naden) und derselben Erben so offt sie das
fordern Zu thunn(?) einfordern (Wörter nicht lesbar) Das zu Urkundt hab Ich diesen brieff mit eigen Handen underschrieben,
und mein Pitzschier wissentlich daran Lassen hangen. Geschrieben und geben ut supra
Übersetzung:
Ich Hartwig von Bodendorf bekennen und geben hiermit allen Männern bekannt. Nachdem der durchlauchtige hochgebor-
nen Fürst und Herr, Herr Ernst *1), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, meinem gnädigen Herrn, (der) mich mit nachfolgend beschriebenen Gütern
gnädiglich belehnt hat. Inhalt seiner fürstlichen Gnaden Lehenbriefs lauet wörtlich: Von Gottes Gnaden
Wir Ernst Herzog zu Baunschweig und Lüneburg bekennen und geben hiermit allen Männern bekannt, das wir dem
Erbaren unseren lieben getreuen Hatiwg von Bodendorf als den Ältesten mit Berücksichtigung seines Bruders Wollert
und ihre in gerader Linie männlichen Lehenserben, die rechtlich in gerader Linie von ihm abstammen, zu einem rechten Erbmann,
nach Mannlehensrecht belehnt wurden, belehnen sie hiermit gegenwärtig kraft dieses Briefes mit nachstehend beschrie-
benen Gütern, nämlich mit dem ganzen Dorf Widerstorf einschließlich dem dortigen Zehnten, mit zwei Höfen und einer
Kate in Steinbeck und dem dortigen Zehnten (enthält ein unbekanntes Wort), mit der Mühle in Schwembecke, mit dem Zehnten in Ochterdingen,
mit zwei Höfen in Woltersdorf, mit zwei Höfen in Lichtenberge, zwei Höfe in Termitze, mit zwei Höfen in Witzetze,
Zwei Höfen in Witfetze, einem Hof in Bussene, einem Hof in Schwienau, einem Hof in Schloune, einen
Hagen, mit einem Hof im Dorf Retze gelegen, mit einem dortigen Stück Land (Landstück), mit zwei Höfen im Dorf in
Felgen vor Lüchow gelegen, mit dem in Ippendorf gelegen Hof und dem Gut, mit zwei Höfe im Dorf Woltersdorf
mit einem Hof im Dorf Dangenstorf, mit einem Meyerhof in Oerrel bei Munster gelegen, mit zwei Höfen gelegen
In Reuenstorf in der Vogtei Lüchow, mit drei Höfen in toltzefantze, mit einem Burglehen in Blecke, dem Sattelhof (Herrenhof, Gutshof)
In Woltersdorf mit zwei Höfen (und) drei Katen, Wiesen und Holzungen (Wälder), die alle zu demselben Hof gehören, den
sie von denen (der Familie) von Dannenberg für einen Hof in Bruchtorf getauscht (im Tausch bekommen) haben, mit einem Hof innerhalb
Lüchows, mit einem Hof in Halligsdorf bei Uelzen, mit einem Wohnhof (Wohnhaus) in Woltersdorf mit allem was dazu gehört, einem
leerstehenden Hof und einer Kate in Britlingen, mit einem Hof in Borstel, mit einem leerstehenden Hof in Wentzkow, mit
einem Hof in Lübbow, mit einer Windmühle vor Woltersdorf, und mit dem Meierhof in Hanstedt bei Uelzen,
mit seinen Inventar und allem was dazu gehört, mit allen was zu den oben beschriebenen Gütern an Inventar, Zubehörungen, Nutzungen und
Gerechtigkeiten, wie die gelegen sind im Wald (Holze), Felde, Wasser, Wiesen und Weiden, wie man sie auch benennen mag
um nichts zu vergessen (auszuscheiden). Und wir oben erwähnter Fürst haben darauf vom genannten Hartwig von Bodendorf
gebührende Lehenspflichten verlangt und wollen ihm und seinen Mitgenannten diese oben erwähnten Güter
(ein) rechtlich bekennender Herr und Wahrender sein wann und wie oft (so oft) sie das was zu tun ist von uns fordern (einfordern)
werden. Jedoch uns an unsern und einem Jeden an seinen Rechten unbeschadet ohne Hinterlist (Heimtücke). Dies
Zu beurkunden haben wir diesen Brief mit eigenen Händen unterschrieben und unser fürstliches Siegel zur Bestätigung
daran anbringen lassen. So geschehen nach Christi unseres Herrn und Erlösers Geburt, (im) Tausendfünf-
hundert und vierundneunzigsten Jahre, am 24. Januar. Daraus geht hervor, dass ich und meine Mitge-
nannten ihm treue und gewogene (holde) Vorsteher sein sollen und wollen und daher ihm das was treue Lehensleute
Ihrem Lehensherrn (gegenüber) zu tun schuldig sind, (so) wie diese (???) und seine fürstlichen Gnaden und dessen Erben so oft sie es
fordern und von uns einfordern (Wörter nicht zu lesen). Dies zu beurkunden habe ich diesen Brief mit eigenen Händen unterschrieben
und mein Petschaft zur Bestätigung daran anbringen lassen. Geschrieben und gegeben (in lateinisch hinzugefügt:) wie oben.
*1) Ernst II Ernst II. (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
Die Irrungen zwischen dem Bischof zu Verden und Jürgen von Bodendorf eines Hofes halber zu Ordel
Anno 1583
© NLA HA Celle Or. 33, Nr. 160
Vorbemerkung
Die nachfolgenden Schriftstücke beziehen sich auf zwei Urkunden und zwar auf die Urkunde vom 19. November 1347 mit der belegt ist, dass Johann von Odeme die Hälfte seines Hofes in Orle, in dem Johannes Kroghe zuvor gewohnt hatte, an den Mönch Anton von Melbeck verkaufte und auf die Urkunde von 1519 durch die der Verkauf der (anderen) Hälfte dieses Hofes in Orle durch den Knappen Ernst von Bodendorf an den Abt Boldewin von Marenholz belegt ist. Aus dieser Akte geht nun eindeutig hervor, dass es in diesen beiden Urkunden um den gleichen Hof in Orle geht. Da 1519 Werneke Cordes den Hof bewohnt, dürfte es sich hierbei um den Hof 5 handeln.
Bitte beachten, dass diese Schriftstücke 1583 bzw. 1584 geschrieben wurden, also neun bzw. zehn Jahre vor dem zuletzt gezeigten Lehnrevers von 1594. Daher stammen diese Briefe noch aus der Zeit von Jorgen von Bodendorf.
Diese aus dem Jahre 1583 stammende Akte trägt den Titel: "Die Irrungen *) zwischen dem Bischoffe zu Verden und Jürgen von Badendorf (Bodendorf) eines Hofes halber *1) zu Ordel betr.", was soviel bedeutet wie:
Die Missverständnisse zwischen dem Bischof in Verden und Jürgen von Bodendorf wegen eines halben Hofes in Oerrel im Jahr 1583
Wie aus den Schriftstücken dieser Akte und auch aus der nachfolgenden "Acta den Hof in Orle betreffend" hervorgeht, wollte Jürgen von Bodendorf anscheinend den von seinem Vorfahren Ernst von Bodendorf 1347 ans Sankt Michaeliskloster in Lüneburg verkauften Hof in Oerrel wieder zurückbekommen, was ihm aber offensichtlich nicht gelang.
In den Schreiben des Bischof Eberhard wird unser Dorf "Ordel" genannt, während es vom Herzog Wilhelm den Jüngeren richtigerweise mit "Orle" bezeichnet wird.
Erklärung:
*) Irrungen = Missverständnisse, Zwist, Zerwürfnis, Spannungen, aber auch: abweichen vom rechten Weg, abweichen von der Wahrheit Irrung, die - Zeno.org ›irrung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*1) Hofes halber = hier vermutlich in der Bedeutung „wegen eines Hofes“ und nicht - wie es auch bedeuten könnte - "eines halben Hofes“. Das ergibt sich daraus, dass das Lehen vom Herzog den komplette Hof umfasste, während die Familie von Bodendorf später den Hof in zwei Hälften ans Kloster verkaufte. ›halber‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Halb (1) - Zeno.org
Brief von Herzog Wilhelm den Jüngeren an Bischof Eberhard in Verden vom 25. November 1583
© NLA HA Celle Or. 33, Nr. 160
Hinweis:
Bei den in der Akte enthalten Schriftstücken handelt es sich in der Regel um die Entwürfe dieser Schreiben. Daher wurden manchmal Textpassagen wieder gestrichen bzw. geändert oder ergänzt.
Abschrift:
Unser freundschafft und was wir
mehr liebs und guts Vermögen Zuvor,
Hochwürdiger Furst, besonder lieber
Freund, Rath und Gefatter,
Was Jurg von Bodendorff
des Meierhofes halber Zu Ordell
Welchen ehr von uns zu lehne hatt,
an uns Supp. und bitten thun,
Das haben E. L. Inliegenden
Zuersehen, Damitt nuhn deßhalb
die gebuer und billigkeit beschaffen
werden möge, Bitten wir
freundlich, E. L. Wollen
Jemand auff den Donnerstag
nach Trium Regum wirden sein
Der 9 January des negisfolgenden
84 Jares morgens Zu 7 uhren
mit Volmacht und Iren habenden
Documenten berurten Hoff belangend
Alhir an kommen lassen, oder
uns allen statt derselben bericht zu schreiben,
Daran geschiehe waß uns zu freundlich
gefallen, und wir freundlich denselben (E. L.)
f. Zu wilfaren geneigen, Datum
Zell am 25 Novemb. Ao (15) 83
W.
An Bischoff Zu Lubeck
Übersetzung:
Unsere Freundschaft und was wir
noch Liebes und Gutes bewirken können vorweg.
Hochwürdiger Fürst, besonders lieber
Freund, Rat und Gevatter (Anrede eines Freundes)
Was Jürgen von Bodendorf
wegen des Meierhofes in Oerrel
den er von uns als Lehen hat,
an uns (gerichtete) Bittschrift und bitten tut,
das können Euer L.(lieben) (aus) beigefügt(en) (Anhang)
ersehen. Damit nun deshalb
das Gebührende (zustehende) und (die) Billigkeit (Gerechtigkeit) hergestellt
werden kann, bitten wir
freundlich, Euer Lieben wollen
Jemanden am Donnerstag
nach (dem) Drei-Könige-Tag (6. Jan.), wird sein
der 9. Januar des nächstfolgenden
84. Jahres morgens um 7 Uhr
mit Vollmacht und (in) Ihren Besitz befindlichen
Dokumenten (zum) erwähnten betreffenden Hof
hier zu erscheinen (hier her zu kommen) oder
uns stattdessen (einen) Bericht zu schreiben
Danach geschehe, was uns freundlich
gefallen, und wir freundlich Euch (E. L.)
zum Wohlgefallen neigen. Geschehen (in)
Celle am 25. November im Jahr (15)83
W. = Wilhelm
An (den) Bischof in Lübeck
Abschrift Briefumschlag:
Dem Durchleüchtigen Hochgebornen
Fursten unnd Herrn, Herrn Wilhelmm
Dem Jungeren Herzogen Zu Braun-
schweig unnd Lünenburg , Unnserm
gnedigen Herrn
Jurgen von Badendorff
Eines Hoffes halber
Zu Ordel
Contra
Bischoff Zu Verden
Ao. 83
Abschrift des Briefes:
Durchleuchtiger Hochgeborner Fürst, E.f.g. sein
sein Unsere guttwillige Dienst Zuvor, Gnediger
Herr, Nachdem E. f. g. Unnß bey des Ernuesten *2)
Erbarn Geurgen von Bodendorff uberschickt *3)
Supplication,*4) wegen Unnsers Meyerhoffs Zu
Ordel Zugeschrieben, den 9ten January schirstkünftig *5)
des Morgens Zu Sieben Uhren Jemanden mit Vol-
macht : Unnd Unnsern Habenden Documenten, berürten *6)
Hoff belangende, gehn Zell ankommen Zulassen,
oder sonst E. f. g. derhalben *7) bericht Zuzuschreiben,
Alß weren wier solchem also nachzukommen nicht
Ungeneigt *8). Weil es aber ahn dem, daß wier
einen schweren fahrlichen *9) fall mit dem kotschen *10)
gethan, Unnd Unnß besorgen, *11) daß wier gegen
die Zeit, bey Unnsere briefe, so wier hierüber
Zu Lünenburg haben, nicht kommen, noch darzu
Jemanden vorstatten *12) künden *13), So ist ahn E. f. g.
Unnser dienstlich *14) bitt, E. f. g. wollen Unnß deßwegen
Im besten entschüldigt hallten, auch guttwillig unnd
Unbeschwerdt sein die gnedige ahnordnung Zuthun,*15)
daß solcher tag ettwaß lenger hienauß Ungeworlich
nach Conversionis paulj *16) + oder Zu E. f. g. gutten gelegenheit + vorstreckt *17) werden möge,
dann Je eher der tag gegen die Zeit angesetzet
würdet, Je lieber es Unnß Ist, weil Unnß
mehr alß Bodendorff hierann gelegen, und
würt der Vorsatzungs brieff, waß die Von
Bodendorff darann gehubt, leichtlich *18) auß-
weisen, Unnd Unnß wol scheidet, Welches
E. f. g. dero wier Jeder Zeit angenehme
dienst Zuer Zeigen willig, dienstlich nicht
Vorhallten mögen, Datum Rotenburg
den 9ten Decembris Anno (15)83
Von gottes gnaden Eberhardt Bischoff
Zu Lübeck, Administrator Zu Verden
Abt und Herr Vom Hauß Zu Saindt
Michael. Zue Lünenburg
+
Everhardt Hand ppa
Übersetzung Briefumschlag:
Dem durchlauchtigen hochgeborenen
Fürsten und Herrn, Herrn Wilhelm
dem Jüngeren Herzog zu Braun-
schweig und Lüneburg, unserm
gnädigen Herrn
Jürgen von Bodendorf
wegen eines Hofes
in Oerrel
gegen
Bischof in Verden
Im Jahr (15)83
Anmerkung: Der obererTeil (Anschrift) stammt vom Bischof in Verden. Der untere Teil ist der Betreff, der wahrscheinlich erst nach Eingang des Briefes beim Herzog hinzugefügt wurde, damit ersichtlich war worum es in dem Brief geht.
Übersetzung des Briefes:
Durchlauchtiger hochgeborener Fürst, Euer fürstl. Gnaden sei
sei unser gutwilliger Dienst vorweg, gnädiger
Herr. Nachdem Euer fürstl. Gnaden uns bei des (wegen der vom) ernsthaften
ehrbaren Georg (Jürgen) von Bodendorf übersandten
Bittschrift wegen unseres Meyerhofes in
Ordel (Oerrel) angeschrieben (hat), am nächstkommenden 9. Januar
morgens um sieben Uhr jemanden mit Voll-
macht und mit den in unserem Besitz befindlichen Dokumenten des erwähnten
Hofes betreffend, in Celle ankommen zu lassen (nach Celle zu entsenden)
oder sonst Euer fürstl. Gnaden deshalb (deswegen) Bericht zukommen zu lassen.
Als wären wir nicht geneigt (bereit), dem nachzukommen
(…) Weil es aber an dem (ist), dass wir
einen schweren gefährlichen Unfall mit der Kutsche
getan (hatten), und uns Sorgen machen, dass wir gegen
die Zeit (es nicht schaffen werden), mit unserm Brief, den wir darüber (über den Besitz des Hofes)
in Lüneburg haben, nicht kommen (nach Celle zu kommen), noch dazu
Jemanden (vor Ort?) kund tun. So ist (richten wir) an Euer fürstl. Gnaden
unsere dienstwillige Bitte, Euer fürstl. Gnaden wollen uns deswegen
am besten entschuldigen, (und uns) auch guten Willens und
unbehelligt sein (um) der gnädigen Anordnung nachzukommen,
dass dieser Tag (noch) etwas länger hinaus gezögert
nach Pauli Bekehrung (= 25. Januar) + oder bei einer Euer fürstl. Gnaden guten Gelegenheit + hinausgezögert werden möge
denn je eher der Tag gegen die Zeit angesetzt
wird, je lieber es uns ist, weil uns
mehr als Bodendorf daran gelegen (ist), und
wird der Vorsatzungsbrief, was die (Familie) von
Bodendorf daran gehabt (hat), leicht (ohne Mühe) aus-
weisen und uns wohl trennt, Was
Euer fürstl. Gnaden, dem wir jederzeit mit Wohlgefallen
Dienste zuteil kommen lassen, dienstwillig nicht
verweigern möge. Geschehen (in) Rotenburg
am 9. Dezember im Jahr (15) 83
Von Gottes Gnaden Eberhard Bischof
in Lübeck, Administrator in Verden
Abt und Herrn im Haus (Kloster) Sankt
Michael(is) in Lüneburg
+
Eberhard Hand (eigenhändige Unterschrift)
Erklärungen Nr. 1 bis 6:
Eberhard von Holle u. a. Bischof in Verden Eberhard von Holle – Wikipedia
*2) ernuesten = Höflichkeitsfloskel (von ernst = hier: ernsthaften) ›ernst‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Volltextsuche: ernuesten - Zeno.org
*3) überschicken = übersenden ›uberschicken‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Überschicken - Zeno.org
*4) Supplication / Supplikation = Bittschrift, untertänige Eingabe Supplication - Zeno.org ›supplikation‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_s (koeblergerhard.de)
*5) schirstkünftig (mnd) = nächstkommend mnd_s (koeblergerhard.de)
*6) berühren = hier: betreffend, zuvor erwähnt Berühren - Zeno.org ›beruhrt‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Erklärungen Nr. 7 bis 12
*7) derhalben = deswegen, deshalb mnd_d (koeblergerhard.de) Derhalben - Zeno.org ›derhalben‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*8) ungeneigt = nicht geneigt, nicht bereit Ungeneigt - Zeno.org ›ungeneigt‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*9) fahrlich / fährlich = gefährlich Fährlich - Zeno.org ›fahrlich‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*10) Kotsche = Kutsche ›kotsche‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_k (koeblergerhard.de)
*11) besorgen = Sorge tragen, Sorgen haben, Angst haben Besorgen - Zeno.org ›besorgen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_b (koeblergerhard.de)
*) bey = bei , hier: als Bezeichnung des Gegenstandes, um den es geht siehe Buchstabe b)1.unter: Bey - Zeno.org
*12) vorstatten (von vorstat(t) = Virstadt) = hier: vor der Stadt ›vorstadt‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_v (koeblergerhard.de)
Erklärungen Nr. 13 bis 18
*13) künden = kund tun, bekannt machen ›kunden‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Kunden - Zeno.org mnd_k (koeblergerhard.de)
*14) dienstlich = dienstbereit, dienstbefliessen, dienstwillig mnd_d (koeblergerhard.de) Dienstlich - Zeno.org ›dienstlich‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*15) Zuthun = hier: dem nachkommen Zuthun - Zeno.org ›zuthun‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*16) Conversionis Pauli = Bekehrung des Apostel Paulus = Gedenktag = 25. Januar Pauli Bekehrung – Wikipedia
*17) vor-(vör-)strecken Hier: hinauszögern, verzögern mnd_v (koeblergerhard.de) ›vorstrecken‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*18) leichtlich = auf leichte Art, ohne Mühe Leichtlich - Zeno.org ›leichtlich‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Herzog Wilhelm der Jüngere antwortete dem Bischof am 12. Dezember 1583 und schrieb am gleichen Tag auch an Jürgen von Bodendorf
Da es sich hierbei um die Entwürfe dieser beiden Schreiben handelt, wurden sie direkt untereinander geschrieben. Der Text wurde mehrfach geändert. Daher sind Textpassagen durchgestrichen und der endgültige Text wurde jeweils am Rand hinzugefügt. Diese hinzugefügten Textpassagen sind meinerseits nur schwer zu lesen und können hier daher nur bruchstückhaft wiedergegeben werden.
Aus dem Inhalt des Schreibens an den Bischof geht hervor, dass dieser eine Unfall mit einer Kutsche hatte woraufhin ihm mit diesem Schreiben ein neuer Termin mitgeteilt wird. Diese Fristverlängerung wird noch am gleichen Tag auch Jürgen von Bodendorf mitgeteilt.
© NLA HA Celle Or. 33, Nr. 160
Abschrift:
Unser freundschafft und was wir Liebs
Und guts vermögen Zuvor, Hochwürdiger
Furst, besonder Lieber Freund, Rath und
Gefatter, Wir haben E. L. schreiben
Belangende Die Irrungen Zwischen E. L
und Jurgen von Badendorff, eines
Meier Hoffes halber Zu Ordel, empfangen
und + hiebevor + ungern Vernommen, das eß E. L.
alß unglucklich eines schweren des falles
halber mit den Kotschen, ergangen (gestr.: sey
Der folgende Text wurde gestrichen
(vermercken aber das es Zum teil nun
E. L. Zur besserung geraten sej
Und wollen Zu dem lieben Gott ver-
Hoffen es solle nun Derselben von tage
Zu tage Damit besser werden,
welches wir derselben E. L. von dem Almechtigen
von Herzen wunschen. Und daraus
bitten wollen,)
Hier endet der durchgestrichene Text.
Belangende nuhn
die erstreckung deß berurten tages
Der am Rand hinzugefügte Text lautet in Bruchstücken:
+ Und die dedung?
?? Im genugen
Scheuchen g??
??, ??
als dem lieben
Gott, des
ders mit Euer
L. ??
Zur Beßerung
Kommen laßen,
und eß viel anlegen
(wollen wir Denselben biß Zu
E. L. guter gelegenheit hingesatzt
Haben, biß derselbe fuglich dazu
Kommen konnen,) +
h??? wir
derselben an
Jorg von Boden-
dorff gefurten
Und verguten
Von er werde
es Im andere
gelegenheit
und da??
Euer L. richten
des weiteren dagestatgung nicht notig
sofern als drin mangel vorfielen
wollen wir einen andern tag Zu Euer
L. guth gelegenheit darin freundlich ansetzen
Diese Seite endet mit dem Satz, der auf der nächsten Seite weiter geht:
Wolten wir E. L. hinwieder nicht
verhalten, Und sein Derselben
Übersetzung:
Unsere Freundschaft und was wir Liebes
und Gutes bewirken (können) vorweg, hochwürdiger
Fürst, besonders lieber Freund, Rat und
Gevatter *) Wir haben E(uer) L(ieben) Schreiben
betreffend der Missverständnisse zwischen Euer Lieben
und Jürgen von Bodendorf wegen eines
Meierhofes (wegen) in Oerrel, erhalten
und + vorher + nicht gern vernommen (haben), dass es Euer Lieben
wegen (des) unglücklichen Unfalls
Der folgende Text wurde gestrichen:
(wegen) mit der Kutsche, ergangen
vermerken aber, dass es zum Teil nun
Euer Lieben zur Besserung geraten sei.
und wollen zum lieben Gott (sehr) er-
hoffen, (dass) Er es nun von Tag
zu Tag damit besser werden (lässt),
was wir Euer Lieben vom Allmächtigen
von Herzen wüschen. Und daraus
bitten wollen, Hier endet der durchgestrichene Text.
was nun (hinsichtlich)
der Verlängerung des betreffenden Tages (der Frist)
Einfügung des Textes vom Rand, (nur soweit lesbar ist):
+ und die dedung?
?? Im genugen
Scheuchen g??
??, ??
als dem lieben
Gott, des
ders mit Euer
L.(ieben) ??
Zur Beßerung
kommen laßen,
und eß viel anlegen
Gestr.: (wollen wir diesen bis zu
Euer Lieben guter Gelegenheit angesetzt
haben, bis Sie passenderweise dazu
kommen können.)
h??? wie
derselben an
Jürgen von Boden-
dorf gefurten
und verguten
Von er werde
es Im anderer
gelegenheit
und da??
Euer Lieben richten
des weiteren ??? nicht nötig
sofern als drin? Mangel verfallen
wollen wir eines andern Tag zu Euer
Lieben guter Gelegenheit ???
Diese Seite endet mit dem Satz, der auf der nächsten Seite weiter geht:
Wollten wir Euer Lieben jedoch nicht
vorenthalten und sind Euch
© NLA HA Celle Or. 33, Nr. 160
Freundlich Zuwilffaren geneigen.
Datum Zell 12 Decemb. Ao. (15)83
An Bischoff Zu Verden
Abschrift Brief an Jürgen von Bodendorf:
Erbar lieber getreuer, Wir mögen Dir
nicht Verhalten, das der Bischoff
Zu Lübeck und Verden, Den angesagten
Tag deß Meier Hoffes halber Zu Ordel
von wegen seines Zugestandenen schadens-
kundig geschrieben haben, und uns
erstreckung desselben
gebeten haben, Damit Du nuhn
dessen Wissenschafft haben mögest
haben wir solches Dir Zu erkennen geben
wollen, und begeren gnediglich
daß Du nicht destoweiniger, den
angesetzten Tag Donnerstags nach
Trium Regum alhir wider Die
Leute Zu Wirstorff (bef) alhir
befunden, Und alßdan auch Deine
Notturfft deß Gedachten Meier-
Hoffes halber vorbringen wollest,
Daran geschiehe unser gefellige meinung
Und sein Dir mit gnaden g.(eneigt). Datum
Zel Am 12 Decemb. Ao. (15)83
An Jurg v. Badendorff
Freundlich zu willfahren gewogen.
Geschehen (in) Celle (am) 12. Dezember im Jahr (15)83
An (den) Bischof in Verden
Übersetzung Brief an Jürgen von Bodendorf:
Ehrbarer lieber getreuer, wir mögen Dir
nicht vorenthalten, dass der Bischof
in Lübeck und Verden, den angesetzten
Tag wegen des Meier Hofes in Oerrel
nachdem (er) von seinem (ihm) entstandenen Schaden
erfahren (schriftlich) hat und uns (um)
Verschiebung des selben (dieses Tages)
gebeten hat. Damit Du nun
davon Kenntnis hast,
haben wir Dir dies hiermit mitteilen
wollen und begehren gnädig,
dass Du nicht um so weniger den
angesetzten Tag – Donnerstag nach
Heilige Drei Könige (6. Jan.) – (in Sachen) gegen die
Leute in Wierstorf hier
befinden (urteilen) (wirst) und dann auch Deine
Bedürfnisse wegen des erwähnten Meier-
Hofes (wegen) vorbringen kannst.
Danach geschieht (fällt) unsere rechtliche Entscheidung (Urteil)
Und sind Dir mit Gnaden geneigt (gewogen). Geschehen (in)
Celle am 12. Dezember im Jahr (15)83
An Jürgen von Bodendorf
vermögen = veranlassen, bewirken, zu Stande bringen, tun können, u.a. mnd_v (koeblergerhard.de) Vermögen - Zeno.org ›vermogen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
gefatter = gevatter ( von mnd. gevadder) = eigentlich Pate, Taufpate, Onkel; ab dem 15. Jh. wird es zu einer vertraulichen Anrede für Freunde und Bekannte. So ist es wohl auch hier gemeint. Gevatter – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS ›gevatter‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Gevatter, der - Zeno.org mnd_g (koeblergerhard.de)
belangend = betreffend, angehen, belangen – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS ›belangend‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Belangen - Zeno.org mnd_b (koeblergerhard.de)
hiebevor / hierbevor = bevor ›hiebevor‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Hierbevor - Zeno.org mnd_h (koeblergerhard.de)
ergangen / ergehen = angehen, ausgehen, geschehen, erreichen mnd_e (koeblergerhard.de) Ergehen - Zeno.org ›ergangen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
verhoffen = Steigerung von hoffen = sehr / stark hoffen = Verhoffen - Zeno.org ›verhoffen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_v (koeblergerhard.de)
Erstreckung / erstrecken = hinauszögern, verlängern Verlängerung einer Frist Erstreckung der Frist - Zeno.org ›erstreckung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_e (koeblergerhard.de)
Verhalten = zurückhalten, vorenthalten, hinhalten, hinauszögern mnd_v (koeblergerhard.de) Verhalten - Zeno.org ›verhalten‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Wissenschaft = Kenntnis , Nachricht, Kunde (von etzwas) haben, ›wissenschaft‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_w (koeblergerhard.de) Wissenschaft, die - Zeno.org
Alhie/alhier/allhier = hier ›allhier‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Allhier - Zeno.org ›allhier‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Nothdurft = Bedürfnisse, Notwendigkeit, Wünsche, Begehren ›nothdurft‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Nothdurft, die - Zeno.org mnd_n (koeblergerhard.de)
gefellig / gefällig = Gefallen empfinden, Gefallen erwecken, passend, angemessen, geeignet, rechtlich mnd_g (koeblergerhard.de) Gefällig (2) - Zeno.org ›gefallig‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Meinung = hier: Urteil, Entscheidung mnd_m (koeblergerhard.de) ›meinung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Meinung, die - Zeno.org
Abschrift Seite 1:
Unßer D.
Was der Erbar unßer lieber getru-
wer Jurg von Bodendorff
seines Hofes Halber Zu Orle
abermals an uns suppliciren-
de gelangen lassen und ferner
bitten thut, werden E. D. ab
Jnligend seiner Supplication
nach der lenge befinden
Wan + (der nachfolgende Text wurde wieder gestrichen)
(gestr.: eß sich dan seinem berichte
nach erhalten thette, das gemel-
ter hoff zu Orle ohne unser Vor-
farn Gottseliger und loblicher
Gedehruß als den rechten Lehenherrn
bewilligung vereußern were
sehen wir gleichwoll nicht weil
derselbige von uns und unserm
Furstenthumb Zu Lehen gehet und)
bis hierher gestrichen, dafür neu eingefügt:
+ nhun gleichwol
solcher hoff unser
eigenthumb und
von und unsers
furstenthumbs eigen-
thums und von + Ende der Einfügung
des Supplicanten GroßVatter
denselbigen mit besitzung und
entsetzung + Tager dienste und allem recht + mit unser loblichen
Übersetzung Seite 1:
Unser Durchlaucht
Was der ehrbare unser lieber ge-
treuer Jürgen von Bodendorff
wegen seines Hofes in Oerrel
abermals (erneut) an uns bittend
herangetragen hat und weiter
bitten tut, werden Euer Durchlaucht ab
inliegender (beigefügter) Bittschrift
nach der Länge befinden. *1)
Wenn (der nachfolgende Text wurde wieder gestrichen)
(…) es sich dann seinem Bericht
nach erhalten täte, das oben erwähn-
ter Hof in Oerrel ohne unseres Vor-
fahrn, (dem) gottseligen und lobenswerten
Ghederus (Gherardus), als den rechtlichen Lehnsherrn
Einwilligung (Zustimmung) veräußern (abgeben) wäre
sehen wir dessen ungeachtet nicht weil
der (dieser) von uns und unserm
Fürstentum zu Lehen geht und) –
bis hierher gestrichen, dafür neu eingefügt:
(Wenn) nun dessen ungeachtet
dieser Hof unser
Eigentum und
von und unsers
Fürstentums Eigen-
tum, und von + Ende der Einfügung
des Bittstellers Großvater
den Hof mit Besitzung (Nutzung) und
aus dem Besitz zu entfernen + Tagedienste und allen Rechten + mit unserm lobenswerten
Abschrift Seite 2:
(wieder gestrichene Wörter bzw. Sätze wurden in Klammern gesetzt)
Vorfarn (Gottseliger gedehrus)
Bewilligung (an) von denen
von Meltzing (an sich gebracht) ?üpfe up, wie
(und) ich den Supplicant + derselbigen + noch Itzo von
uns Zu lehen tragt, (warumb
das ehr und seine Erben nuhn-
mehr weil sie Ihnen widerumb
Zu sich gelöset, mit allem recht
und gerechtigkeit als Ihren
fregen Lehen guth nicht sollten
Zugebrauchen haben.) +
Dafür wurde eingefügt:
+ und das Euer
D. unßeren
an der Abtey
deren ihr mehr
alß 22 ß Zinß
versetzen si???
? ??? wie
In Euer L. werden
sich deren ein
mehres nicht
sich anzumaßen
sondern wen
zu Ir pfand-
geld alß 20 ß
wiederbekommen
alsden den von
Bodendorff mit
dem gelegenen
Hoffe billig
gewerhen laßen.+
(Ende des eingefügten Textes)
+ Ges???
derhalben gutlich E. L. wollen
die gelegenheit (dieser sachen) hirin
selbs erwegen, und wo ferner
sie Zu berurten hofe keine an-
dere ankunft, als alleine den
Pfandbrieff darvon uns Co-
pei furgebracht ist, vor sich
hatt, den Supplicant mit besetzung
Übersetzung Seite 2:
(Wieder gestrichene Wörter bzw. Sätze wurden kursiv geschrieben)
Vorfahren, (dem) gottseligem Gedehrus,
Zustimmung (Genehmigung) an von denen (der Familie)
von Meltzing an sich gebracht
und ich den Bittsteller + derselben + noch jetzt von
uns als Lehen besitzt, warum
er und seine Erben nun-
mehr, weil sie ihnen wiederum
Davon befreit (erlöst) wurden, mit allen Rechten
und Befugnissen (Berechtigungen) als ihr
?? Lehengut nicht
Zugebrauchen haben.
(Dafür wurde eingefügt:)
+ und das Euer
Durchlaucht unseren
an der Abtei
deren ihr mehr
als 22 Schillinge Zins
verpfändet
??? wie
In Euer L(ieben) werden
sich deren ein
mehres nicht
sich anmaßen
sondern wenn
zu ihr Pfand-
geld als 20 Schillinge
wiederbekommen
alsdenn den von
Bodendorff mit
dem gelegenen
Hof rechtmäßig
gewähren lassen.
(Ende des eingefügten Textes)
daher gütlich Euer Lieben wollen
die Gelegenheit dieser Sachen hierin
selbst erwägen und so ferner
sie zu erwähnten Hofe keine an-
dere Herkunft (Ursprung) als allein den
Pfandbrief von dem wir (eine) Ko-
pie (Abschrift) vorgebracht ist (vorgelegt wurde)
haben, den Bittsteller mit Besitz
Abschrift Seite 3:
und entsetzung und aller ande-
ren gerechtigkeit gedachtes Hofes
fridlich und unbetruebet
geweren lassen, +
gewähren zu lassen +
Nachfolgender Text wurde durchgestrichen:
(gestr.: Uff den Fhall
aber E. D. darwid bestendige
einrede Zuhaben vermeinten wol-
len wir uf derselben ferner
anhalten abermals furbeschei-
de thun, und darIn erkennen
und beschaffen lassen was sich
nach befindung eigen und gebu-
ren werden.) +
(Ende des gestrichenen Textes - engefügt wurde:)
+als ? sie ander
mehr gerechtig-
keit deren hett
upp deshalben
grundlichen berichte
thuen, damit
Euer L. ? wie
diese anforde-
rung desofüg-
lich abkommen möge.+
Wolten wir
E. L. nicht unangehangen lassen
und wie derselben Zu gunstiger
wolfarung gewogen. Datum
Zell am 9 January Ao (15) 84
Wilhelm
An Bischoff zu Verden und Lubeck
Übersetzung Seite 3:
und Entfernung vom Besitz und aller anderen
Berechtigungen zum erwähnten Hof
friedlich und unbetrübt
gewähren zu lassen +
(Nachfolgender Text wurde durchgestrichen:)
Auf den Fall (für den Fall)
aber Euer Durchlaucht darw? beständige
Einrede zu haben vermeinten wollen
wir auf derselben ferner
anhalten abermals vorgeladen
werden und darin erkennen
nach eigener Feststellung und zufallen
wird. +
(Ende des gestrichenen Textes - eingefügt wurde:)
+als ? sie ander
mehr gerechtig-
keit deren hett
upp deshalben
grundlichen berichte
thuen, damit
Euer L. ? wie
diese anforde-
rung desofüg-
lich abkommen möge.+
Wollten wir
Euer Lieben nicht angehängt lassen
und wie dem zu günstiger
Wohlfahrt zugeneigt. Geschehen (in)
Celle am 9. Januar im Jahr (15)84
Wilhelm
An den Bischof in Verden und Lübeck
*1) mit Länge ist hier vermutlich die lange Laufzeit des Lehens gemeint, denn der Hof wurde dem Kloster bereits 1347 übereignet.
Loblich / löblich = lobenswert Löblich - Zeno.org ›loblich‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Gleichwol / gleichwohl = dessen ungeachtet, dennoch Gleichwohl - Zeno.org ›gleichwol‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Derselbige = der gleiche, derjenige, ›derselbige‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Derselbe - Zeno.org
Zu Lehen gehen = als Lehen abgeben Gehen - Zeno.org im DWDS unter 19. f) = ›gehen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Besitzung Besitz eines Grundstücks ›besitzung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Besitzung - Zeno.org mnd_b (koeblergerhard.de)
Entsetzung = aus einem Besitz oder Amt entfernen, hier: Abmeierungsrecht Entsetzung - Zeno.org Abmeierungsrecht - Zeno.org ›entsetzung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_e (koeblergerhard.de)
Tage(r)dienst = Frondienst, Hofdienst, der nach Tagen abgerechnet wird Tagedienst, der - Zeno.org ›tagedienst‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS mnd_d (koeblergerhard.de)
Lehen tragen = ein Lehen haben (besitzen) ›tragen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Tragen - Zeno.org
Gelösen = los werden, los machen, befreien, erlösen, ›gelosen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Gelosen - Zeno.org mnd_g (koeblergerhard.de)
Recht und Gerechtigkeiten = Recht und Rechtschaffenheit, Anrecht, Berechtigung, Befugnis mnd_g (koeblergerhard.de) Gerechtigkeit, die - Zeno.org ›gerechtigkeit‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Ankunft hatte zu dieser Zeit die Bedeutung des heutigen Abkunft, Herkunft, Ursprung ›ankunft‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Ankunft, die - Zeno.org
Furbescheid / fürbescheid = (richterliche oder behördliche) Vorladung ›furbescheid‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
Befindung, befinden = hier wohl Feststellung mnd_b (koeblergerhard.de) ›befindung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Befinden - Zeno.org
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Wohlfahrung / Wolfarung = Wohlfahrt, Glück, Glückseligkeit ›wohlfahrung‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Wohlfahrt, die - Zeno.org mnd_w (koeblergerhard.de)
Gewogen = zugetan, zugeneigt ›gewogen‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS Gewogen - Zeno.org
Mit diesem Brief endet diese Akte aus dem Landesarchiv in Hannover. Zwei weitere Briefe des Herzogs Wilhelm der Jüngere in dieser Angelegenheit stammen vom 5. April 1584 und befinden sich heute in der nachfolgenden Akte.
Acta den Hof in Orle betreffend - 05. April 1584 -
Anders als die zuvor gezeigten Schriftstücke, die Verkaufsurkunde und die neun Lehnreverse der Familie von Bodendorf, die heute alle im Landesarchiv in Hannover verwahrt werden, befindet sich die nachfolgende Archivalie im Stadtarchiv in Lüneburg. Da es in diesen historischen Schriftstück aber ebenfalls um den von der Familie von Bodendorf ans St. Michaelisklosters in Lüneburg verkauften Hof (Nr. 5) in Orle geht, habe ich es ebenfalls unter diesem Kapitel eingestellt.
Die Präsentation erfolgt wieder mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Lüneburg, wofür wir uns sehr herzlich bedanken und gleichzeitig auf die urheberrechtlichen Bestimmungen hinweisen.
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© StadtALg-St.Mich. Nr.1635
Oerle
Acta den Hof zu Orle
betreffend
© StadtALg-St.Mich. Nr.1635
Briefumschlag - Abschrift
Anno 84
Dem Hochwürdigen Fursten Unserem
besondern lieben freunde, Rath, und
gefattern Herrn Eberhardten Bischouw
Zu Lübeck. Administratonum Zu
Verden, Und Abten Unsers Closters
Zu Sanct Michell binnen Unser
Stadt Luneburgk,
Dem Hoff Zu Örle
belangen.
Briefumschlag - Übersetzung
Anno (15)84
Dem hochwürdigen Fürsten unserem
besonders lieben Freund, Rat und
Gevatter *1) Herrn Eberhard Bischoff *2)
Zu Lübeck. Der Verwaltung zu
Verden und Abt unseres Klosters
Zu Sankt Michaelis in unserer
Stadt Lüneburg.
dem Hof in Oerrel
betreffend.
*1) Gefatter (Gevatter, gevader) hier = eine ehrende Bezeichnung für einen hohen Geistlichen (Quelle: Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Gerhard Köbler)
*2) Bischof Eberhard von Holle Eberhard von Holle – Wikipedia
Anredeformen Kurialien – Wikipedia In den nachfolgenden Briefen, wird die vertrauliche Anrede "Euer L. = Euer Lieben" verwendet.
Brief Wilhelm des Jüngeren an den Bischof
© StadtALg-St.Mich. Nr.1635
Abschrift
Unser freundtlich grueß, und was wir mehr
liebst und guts vermögen Zuvor, Hochwirdiger
Furst besonder lieber freundt Rath und gefatter,
Wir haben euer L.(ieben) bericht sambt seinen beilag,
deß Hoffes halber zu Orle entpfangen, Und darauf
an Jorgen von Badendorf geschrieben, wie E. L.
Jnligendt zuersehen, Zuversichtig,
ehr werde seine forderung, unsern ehr stenst
nochmalß nichts bestendigers, alß biß anhero ge-
schehen, furzubringen hatt, Darbey einstellenn,
Welches wir euer L. hinwider muhe wolten Ver-
haben. Und seit derselbigen freundtlich Zu-
dienen geneigt. Datum Zell am 5. Aprilis
Anno (15)84.
Von gottes gnaden Wilhelm Der Junger
Herzog Zu Braunschweig und Luneburgh
Wilhelm d. Jünger??
(Unterschrift)
Übersetzung
Unser freundlicher Gruß und was wir mehr
liebstes und gutes vermögen zuvor, Hochwürdiger
Fürst, besonders lieber Freund, Rat und Gevatter.
Wir haben Euer L(ieben) Bericht samt seinen Beilagen
zum halben Hof in Oerrel empfangen, und daraufhin
an Jürgen von Bodendorf geschrieben, wie Euer L(ieben)
aus der beigefügten Anlage ersehen können. Zuversichtich, (dass)
er seine Forderung unsern ernstes (allen Ernstes)
nochmals auf keinen Fall wirksam, als bisher ge-
schehen, vorzubringen hat, dabei einstellen
Welches wir Euer L(ieben) dahingegen Mühe (Bemühungen) wollten
zurückhalten. *) Und seit ebenfalls freundlich zu
dienen geneigt. Gegeben Celle am 5. April
im Jahre 1584.
Von Gottes Gnaden Wilhelm der Jüngere *1)
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Wilhelm der Jüngere (Rest ??)
(Unterschrift)
Brief Wilhelm des Jüngeren an Jorgen von Bodendorff
© StadtALg-St.Mich. Nr.1635
Abschrift - Seite 1
Von Gottes gnaden Wilhelm der Jüngere
Hertzog Zu Braunschweig und Luneburgh
Erbar lieber getruwer, Waß der Hochwirdiger
Furst Unser besonder lieber freundt Rath, und gefatter
Herr Eberhardt Bischoff zu Lubeck und Verdens,
auf Deine nägeste Ubergebene Supplication Des Hoffes
halber Zu Ordel, Jegenberichts weiß, an Uns gelangen
laßen, Und freundtlich suchen, Und sich erbieten Durch
Solches. Hast Du auß seiner L. schreiben, Und deßen
beilagen hierneben Zuersehen, Weill dan
darauß allenthalben Ehrlich Zubefinden, Daß S. L.
Vorfaren, alß Äbte des Closters S. Michaell in
Unser Stadt Luneburgh, die Helffte angeregts
Hoffes Von einem geschlechte die von Odeme genandt,
erblich an sich erkaufft, und gebracht haben, Und
solcher Kauff in die anderthalb hundert Jahr zuvor
geschehen, ehe die ander helffte vor gemeltens Closter
Von Ernsten Von Badendorff Durch einen wiederkauff
allererst Uberlaßen ist worden. Alß hast
Du selbst Zuermeßen, Daß du an solcher Helffte
nach erlegung Des Kauffgeldes Dich Keiner mehren
gerechtigkeit wirdst anmaßen konnen, alleine
Die im Kauffbrieffe angezogene Zwey Und
Zwantzing Schilling. Derentwegen
Übersetzung - Seite 1
Von Gottes Gnaden Wilhelm der Jüngere*1)
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Ehrbarer lieber treuer Was der Hochwürdige
Fürst unser besonders lieber Freund, Rat und Gevatter
Herr Eberhard Bischof zu Lübeck und Verden,
auf Deine letzte übergebene Bittschrift den halben Hof
(halben) in Oerrel, Gegenbericht zusichern an uns gelangen
lassen, und freundlich suchen und sich anbieten durch
solches. Hast Du aus seiner Lieben Schreiben und dessen
beigefügte Anlagen zu ersehen. Weil dann
daraus auf allen Seiten (in jeder Weise) ehrlich zu bewerten, dass seine Lieben Vorfahren, als Äbte des Klosters St. Michaelis in
Unserer Stadt Lüneburg, die Hälfte (des) angesprochenen (genannten)
Hofes von einem (Adels-)geschlecht namens von Odeme
erblich gekauft und somit an sich gebracht haben.
Dieser Kauf war vor anderthalb Hundert (150) Jahren *2)
geschehen, bevor die andere Hälfte dem zuvor erwähnten Kloster
von Ernst von Bodendorf durch einen Wiederkauf (Vorrecht)
zu allererst überlassen worden ist. Also hast
Du selbst zu ermessen, ob Du an dieser Hälfte
nach Zahlung des Kaufgeldes Dich keiner weiteren
Gerechtigkeit (rechtlich begründeter Anspruch) wirst anmaßen (beanspruchen) können, allein(schon)
die im Kaufbrief genannten Zwei und
Zwanzig Schillinge. Deswegen
© StadtALg-St.Mich. Nr.1635
Abschrift - Seite 2
wir dannoch Zur Zeitt keines Vorbescheides
dieß falß Vonnothen erachten. Und wirdest
Du auch selbst hireinen Deine notturfft Und
gelegenheitt Zubedencken, Und Dich mit? (mild) Und mit-
lichen, Und Vergeblichen Unkosten Und muhe
Zuverschonen wißen, Wollen Dir
solches Unangezeiget nicht laßen. Und seist Dir
mit gnaden geneigt. Datum Zell
am 5. Aprilis Anno (15) 84
An Jorgen Von Bodendorff
Übersetzung - Seite 2
wir dennoch zurzeit keinen Vorbescheid
in diesem Fall als nötig erachten. So wirst
Du auch in diesem Fall selbst Deine Bedürfnisse *3) (Angelegenheiten) und
Umstände (Lage) zu bedenken (haben), und Dich milde und
wohlwollend (barmherzig) (zeigen). Und (um dich vor) vergeblichen Unkosten und Mühe
zu verschonen. Wollen (wir) Dir
gegenüber nicht unerwähnt lassen. Und bleib uns (Du uns)
mit Gnaden geneigt (wohlwollenden). Gegeben Celle
am 5. April im Jahr 1584
An Jürgen von Bodendorf
*) verhaben = verhalten, zurückhalten ›verhaben‹ in: Deutsches Wörterbuch (¹DWB) | DWDS
*1) Wilhelm der Jüngere (Braunschweig-Lüneburg) – Wikipedia
Herzog Wilhelm der Jüngere 4. Juli 1535 bis 20. Aug. 1592 regierte von 1559 bis 1569 gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich, von 1569 an dann in Alleinherrschaft das Fürstentum Lüneburg.
*2) Ausgehend vom Datum dieses Briefes im Jahre 1584 sind es 237 Jahre, da die erste Hälfte des Hofes im Jahre 1347 verkauft wurde. 172 Jahre liegen zwischen dem Verkauf der ersten und dem der zweiten Hälfte im Jahre 1519.
*3) Notturfft (= Notdurft) damals in der Bedeutung von „zum Leben Nötiges“, „Bedarf an notwendigen Dingen“
Notdurft – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS Unter 2. auch bei ›erforderung‹ in: Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB) | DWDS
Das waren sämtliche Lehnreverse der Familie von Bodendorf und alle übrigen in diesem Zusammenhang heute noch vorliegende historischen Unterlagen, in denen der Hof 5 in Oerrel erwähnt wurde. Doch die Geschichte dieses Hofes und die der übrigen vier Höfe ist noch lange nicht zu Ende erzählt.
Mit dem Erbregister der Propstei und des Amtes Ebstorf, das im Jahre 1634 rückwirkend bis ins 16. Jahrhundert hinein geschrieben wurde, wechseln wir nach und nach ins 17. Jahrhundert hinüber.